Gewählte Publikation:
Csengeri, D.
Klinisch-pathologische Eigenschaften und das Outcome bei der intraduktal papillär-muzinösen Neoplasie des Pankreas (IPMN) eine Single-Center-Analyse
Humanmedizin; [ Diplomarbeit ] Graz Medical University; 2015. pp.
[OPEN ACCESS]
FullText
- Autor*innen der Med Uni Graz:
- Betreuer*innen:
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Kornprat Peter
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Marsoner Katharina
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- Abstract:
- Hintergrund: IPMN ist eine wichtige Vorläuferläsion des Pankreaskarzinoms und war während des letzten Jahrzehnts Objekt vieler Studien. Unsere Studie zielt auf die Erhebung des Outcome der resezierten IPMNs und die Erfassung der Prävalenz klinisch-pathologischer Eigenschaften.
Methoden: In der retrospektiven Analyse dieser Single-Center-Studie wurden 54 Patienten eingeschlossen, bei denen im Zeitraum von Januar 2000 bis Dezember 2013 eine Operation mit der Diagnose IPMN durchgeführt wurde. Die Patienten wurden gruppiert in nicht-invasive und invasive IPMN um die demographischen, klinisch-pathologischen Eigenschaften und das Outcome zu vergleichen. Für die Parameter wurden der Chi-Square-Unabhängigkeitstest, der U-Test und eine Varianzanalyse (ANOVA) durchgeführt. Anschließend wurde das Langzeitüberleben innerhalb der Gruppen verglichen.
Ergebnisse: Bei 24 Patienten wurde eine nicht-invasive und bei 30 eine invasive IPMN diagnostiziert. Das Durchschnittsalter betrug 67±11 Jahre, davon waren 43% weiblich. Die präoperative Symptomatik umfasste Abdominalschmerzen (63% vs. 70%), Gewichtsverlust (21% vs. 33%), Pankreatitis (37% vs. 33%), Ikterus (4% vs. 10%), Übelkeit (4% vs. 20%) und neuaufgetretener Diabetes (29% vs. 67%). Zu den chirurgischen Methoden zählten die Pankreatikoduodenektomie (n=30), die distale Pankreatektomie (n=13) und die totale Pankreatektomie (n=11). Die Invasivität korrelierte mit erhöhtem CA 19-9 (p=0.01), ALP (p=0.002) im Serum, positivem Lymphknotenstatus (p=0.002), lymphovaskulärer (p=0.018) und perineuraler Invasion (p<0.0001). Des Weiteren wurde die Invasivität mit positivem Resektionsrand (p=0.002) und Gallengangsobstruktion (p<0.0001) assoziiert. Die mediane Nachbeobachtungszeit lag bei 42 Monaten (Zeitspanne 0 – 127); die 1-, 5- und 10-Jahres-Überlebensraten lagen jeweils bei 87%; 84% und 51%. Das Gesamtüberleben für nicht-invasive IPMN war signifikant besser als für invasive IPMN (p=0.008). Als wesentlicher prognostischer Faktor für ein schlechtes Outcome wurden der positive Nachweis von Lymphknotenmetastasen, perineurale und lymphovaskuläre Invasion (p<0.0001; p <0.0001 und p=0.001) gefunden. Weiterhin wiesen Patienten, sowohl mit einem erhöhtem CA 19-9 >37 U/l als auch mit Serumlipasewerten >60U/l ein schlechteres Outcome auf als jene mit normalen Serumwerten (p=0.009 und p=0.018).
Schlussfolgerung: Die Langzeitüberlebensrate für Patienten mit resezierter IPMN ist exzellent. Eine operative Therapie sollte in Abhängigkeit von präoperativer Symptomatik und von radiologischen Kriterien angestrebt werden. Wir empfehlen die Resektion aller Hauptgang-, und Mischtyp-IPMN und eine abwartende beobachtende Strategie für die Nebengang-IPMN unter Berücksichtigung der sog. besorgniserregenden Merkmale.