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Selected Publication:

Fischer, M.
Oralchirurgisch relevante Gefäß-Nervenbündel und deren knöcherne Begrenzungen im symphysennahen interforaminalen Teil der Mandibula
Zahnmedizin; [ Diplomarbeit ] Medical University of Graz; 2015. pp. [OPEN ACCESS]
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Authors Med Uni Graz:
Advisor:
Weiglein Andreas
Altmetrics:

Abstract:
Zahlreiche Studien befassten sich mit der Beschreibung, Darstellung und Vermessung diverser Strukturen des Unterkiefers. Während der Nervus alveolaris inferior in seinem Verlauf vom Eintritt am Foramen mandibulae bis zum Austritt am Foramen mentale, seine Variationen, seine Darstellbarkeit und seine klinische Bedeutung in der Literatur relativ gut beschrieben sind, so ist die Region zwischen den beiden Foramina mentalia (Interforaminalregion) des Unterkiefers im Vergleich nur sehr spärlich untersucht. Diese Arbeit soll unter anderem klären ob ein röntgenologisch deutlich sichtbarer Canalis incisivus mandibulae tatsächlich ein ausgeprägtes neurovaskuläres Bündel beinhaltet bzw. ob auch bei im konventionellen Röntgen nicht sichtbaren Kanälen solch ein Gefäß-Nerven-Strang besteht. Außerdem soll geprüft werden, ob bei zahnlosen PatientInnen ein neurovaskuläres Bündel persistiert oder im Laufe der Zeit durch das Fehlen seiner Zielorgane degeneriert. Diese Frage ist insofern von Interesse, als beim zahnlosen Unterkiefer eine Implantatversorgung mit zwei, meist jedoch vier oder auch sechs interforaminal gesetzten Implantaten, eine sehr häufig praktizierte Therapieoption darstellt. Die Gefahr bei diesem Eingriff das Gefäß-Nervenbündel zu verletzen soll ebenfalls untersucht werden. Zur Klärung dieser Fragestellung wurden im Zuge der Diplomarbeit insgesamt .33. Unterkiefer aus der Präparatesammlung des Instituts für Anatomie der Medizinischen Universität Graz in unterschiedlicher Darstellungsweise präpariert und die relevanten Daten morphometrisch erhoben. In sämtlichen Präparaten konnte ein Gefäß-Nervenbündel (Nervus incisivus mandibulae) identifiziert werden von dem aus einzelne Äste in die Region der ehemaligen Zielorgane, der Zähne, ziehen. Außerdem war ein charakteristischer Verlauf dieses Gefäß-Nervenstranges ausgehend vom Foramen mentale nach mesial feststellbar. Unterschreitet ein Unterkiefer eine bestimmte Gesamthöhe, dieser Grenzwert richtet sich nach der geplanten Implantatlänge, so sollte vor der geplanten Einbringung von Implantaten eine dreidimensionale Bildgebung erfolgen. Dies ermöglicht häufig eine Analyse des Verlaufes des Nervus incisivus mandibulae und durch Änderung der Implantatposition, -angulation, oder -länge könnte so eine Verletzung des Nerven im Zuge der Implantatversorgung vermieden werden.

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