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Selected Publication:

Leidl, C.
Skin-Sparing Mastektomie in onkoplastischer Brustchirurgie Fallserie und Review der Literatur
Humanmedizin; [ Diplomarbeit ] Medical University of Graz; 2014. pp. 98 [OPEN ACCESS]
FullText

 

Authors Med Uni Graz:
Advisor:
Bjelic-Radisic Vesna
Altmetrics:

Abstract:
Einleitung: In der onkoplastischen Brustchirurgie finden patientinnenbezogene Faktoren, wie kosmetisches Ergebnis und Lebensqualität, neben wichtigen Parametern, wie der onkologischen Sicherheit, zunehmend Beachtung. Skin-sparing Mastektomie (SSM) mit sofortiger Brustrekonstruktion (IBR) stellt in dieser Hinsicht eine neue Entwicklung dar. Obwohl bereits 1991 von Toth und Lappert in die klinische Praxis eingeführt, existieren derzeit bezüglich Indikation und onkologischer Sicherheit noch Zweifel. Anhand einer Fallserie von Patientinnen der Universitätsfrauenklinik (UFK) Graz wurde SSM hinsichtlich Rezidivrate, auftretender Komplikationen und Lebensqualität (LQ) evaluiert. Methoden: Klinische und demographische Daten wurden retrospektiv aus den Krankengeschichten und Medocs erhoben und mittels deskriptiver Statistik aufgearbeitet. Zur Erfassung der LQ dienten drei Fragebögen, welche den Studienteilnehmerinnen nach erfolgter Operation zugeschickt wurden. Verwendet wurden: der EORTC QLQ-30, ein speziell für KrebspatientInnen entwickelter Fragebogen, der EORTC QLQ-BR23, ein Brustkrebsmodul, das in Kombination mit dem EORTC QLQ C-30 verwendet wird und der EORTC QLQ-BRR31, ein zu Studienbeginn noch nicht validierter Fragebogen für Patientinnen nach einer Brustrekonstruktion. Die Ergebnisse des EORTC QLQ-C30 wurden desweiteren mit Daten einer deutschen Referenzpopulation verglichen. Zu diesem Zweck wurden die Patientinnen in drei verschiedene Altersgruppen eingeteilt und für die jeweiligen Ergebnisse Konfidenzintervalle berechnet. Ergebnisse: Bei 36 Patientinnen wurden 46 Rekonstruktionen durchgeführt. Nach einer mittleren Follow-up-Zeit von 9,6 Monaten zeigte sich bei einer Patientin ein Lokalrezidiv. Fernmetastasen wurden in 8,3% der Fälle (N=3) beobachtet, wobei sich eine Studienteilnehmerin bereits präoperativ mit einem primär metastasierten Mammakarzinom präsentierte. Reoperationen erfolgten aufgrund von nekrotischen Komplikationen (6,5%), Wundheilungsstörungen (8,7%), Nachblutungen (13%) und infolge einer Implantatdislokation (2,2%). Was den Vergleich der LQ der Studienteilnehmerinnen mit der Referenzpopulation anbelangt, so zeigten sich in den meisten Bereichen vergleichbare Ergebnisse. Abweichungen waren in der Gruppe der 40 bis 49-jährigen in den Bereichen Rollenfunktion und Schlaflosigkeit zu verzeichnen. 59% der Befragten gaben an, mit dem Ergebnis der Rekonstruktion sehr zufrieden zu sein. 76% der Frauen gaben an, dass die Rekonstruktion der Brust sehr dabei geholfen habe, die Krankheit zu akzeptieren. Schlussfolgerung: In der richtigen Indikationsstellung ist SSM mit IBR eine onkologisch sichere Methode, was anhand der niedrigen Lokalrezidiv- sowie Fermetastasenraten verdeutlicht wird. Desweiteren weisen die Ergebnisse der Fragebogenuntersuchung auf eine hohe Lebensqualität der Patientinnen nach Brustrekonstruktion hin. Im Vergleich mit den Daten der deutschen Referenzpopulation zeigen sich ähnliche Resultate.

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