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Gewählte Publikation:

Dernoscheg, M.
Ulcus cruris: Ätiologie, Verlauf und Rezidivrate von PatientInnen der Dermatologischen Gefäßambulanz an der Universitätsklinik für Dermatologie und Venerologie Graz, eine retrospektive Analyse
Humanmedizin; [ Diplomarbeit ] Medical University of Graz; 2014. pp. 97 [OPEN ACCESS]
FullText

 

Autor*innen der Med Uni Graz:
Betreuer*innen:
Binder Barbara
Altmetrics:

Abstract:
Einleitung: Ulcera cruris zeigen wegen ihrer vielfältigen Ätiologie unterschiedliche Verläufe und Rezidivraten. Vaskuläre Erkrankungen, allen voran die chronisch venöse Insuffizienz (CVI), gelten als häufigste Ursache und resultieren meist in einer verzögerten Wundheilung und hohen Rezidivrate. Aus Gründen der Prävention, Kosteneindämmung und Abschätzung zukünftig notwendiger Ressourcen ist es erforderlich, weitere Daten in Bezug auf die Ätiologie, den Verlauf und die Rezidivrate des Ulcus cruris zu evaluieren. Methoden: In einer retrospektiven Analyse unter Verwendung der (elektroni-schen) Krankenakten und Ambulanzkarten der Universitätsklinik für Dermatologie und Venerologie Graz werden die Daten aller Patienten, die zwischen 2004 und 2007 erstmals mit einem Ulcus cruris vorstellig wurden, bis zur Abheilung bzw. 2012 hinsichtlich Ätiologie, Verlauf und Rezidivrate analysiert. Ergebnisse: Die Diagnose einer CVI ist mit 46,8% in dieser Untersuchung die häufigste Ursache für die Entstehung von Ulcera cruris. Andere Diagnosen wie posttraumatisch, diabetisch, vaskulitisch, hypertensiv oder medikamentös bedingte Ulcera betreffen zusammengefasst 20,3% der Patienten. In 15,9% der Fälle ist keine klare Diagnose vorhanden. Ein gemischtes Ulcus cruris besteht in 13,9%, wobei die Diagnose eines rein arteriellen Ulcus cruris mit 3,2% überhaupt am seltensten vorhanden ist. In dieser Studie beträgt die Abheilungsrate der Ulcera cruris durchschnittlich 53,5%. Bei 31,2% der Ulcera ist die Ausbildung eines Rezidivs im Verlauf nach-vollziehbar. Diskussion: Die Ergebnisse zur Ätiologie und Verlauf des Ulcus cruris in der steirischen Bevölkerung entsprechen in etwa denen anderer internationaler Studien, wobei die niedrige Inzidenz des Ulcus cruris arteriosum in diesem Fall wahrscheinlich auf die Notwendigkeit invasiver Eingriffe zurückzuführen, weshalb viele Patienten vorwiegend an anderen Abteilungen betreut werden. Durch diese Analyse wird erneut deutlich, dass die CVI die wichtigste ätiologische Ursache für die Entstehung des Ulcus cruris darstellt und häufig zu Rezidiven führt.

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