Gewählte Publikation:
Inthal, A.
Verankerungstauglichkeit verschiedener Kombinationen von Wurzelkanalstiften und Befestigungsmöglichkeiten
Teil III
Zahnmedizin; [ Diplomarbeit ] Medical University of Graz; 2014. pp. 56
[OPEN ACCESS]
FullText
- Autor*innen der Med Uni Graz:
- Betreuer*innen:
-
Ebeleseder Kurt
- Altmetrics:
- Abstract:
- Ziel der Untersuchung: Ziel der vorliegenden Untersuchung war es, die fragliche Überlegenheit von nicht selbstkonditionierenden gegenüber selbstkonditionierenden Verankerungsmaterialien für konfektionierte Wurzelkanalstifte zu untersuchen. Ferner sollte die Haftkraft von Wurzelkanalstiften an humanem Dentin mit der an bovinem Dentin verglichen werden.
Material und Methode: 3 jährigen Rindern wurden nach Schlachtung 20 Unterkieferfrontzähne extrahiert, an der Schmelz - Zement Grenze dekapitiert und in der Längsachse gespalten. Artifizielle Wurzelkanäle wurden mit diamantierten Bohrern und schließlich den konfektionierten Erweiterungsbohrern des ER Dentin Post (Gebr. Brasseler GmbH und Co. KG ®, Lemgo, GER) im Bereich des Manteldentins erzeugt. Außerdem wurden 20 extrahierte humane Frontzähne der zweiten Dentition extrahiert, an der Schmelz- Zement Grenze dekapitiert und wurzelbehandelt. Die Dentinproben wurden daraufhin in Acrylharzblöcke gegossen. 40 Stifte des Typs ER Dentin Post wurden anschließend in zwei Gruppen eingeteilt. 20 Stifte wurden mit dem selbstkonditionierenden Verankerungsmaterial RelyX Unicem Automix 2 (3M ESPE , St. Paul, USA) in die artifiziellen Wurzelkanäle der Rinderdentinblöcke eingebracht, 20 mit dem nicht selbstkonditionierenden Verankerungsmaterial Panavia 21 ex (Kuraray Co. Ltd. , Tokio, JPN). Folglich wurden sämtliche Probenkörper einer Kausimulation mit 150.000 Zyklen pro Probenkörper in einem Belastungswinkel von 135 Grad unterzogen. Im abschließenden Zugversuch (Beschleunigung Querhaupt 1mm/min. /max. 5 kN) wurden die maximalen Abzugskräfte in Newton (N) bis zur Dezementierung der Stifte erfasst. Mit dem besser abschneidenden Verankerungsmaterial wurden 20 weitere ER Dentin Posts in den humanen Dentinprobenkörpern verankert und ebenfalls einer Kausimulation mit 150.000 Zyklen unterzogen. Beim Zugversuch an diesen Probenkörpern sollte ein eventueller Unterschied zwischen humanen und Rinderdentinproben beim Abzugstest ermittelt werden.
Ergebnisse: Panavia 21 ex erreichte beim Zugversuch einen signifikant (p= 0,028) höheren Mittelwert (214,6 N ± 55 N) als RelyX Unicem Automix 2 (175,3 N ± 43,9 N). Die Haftwerte beim Zugversuch von Panavia 21 ex lagen mit den Rinderdentinprobenkörpern (214,6 N ± 55 N) signifikant (p= 0,001) höher als mit den Humandentinprobenkörpern (154,9 N ± 41,2 N).
Konklusion: Verankerungsmaterialien , bei denen die Klebefläche zunächst mit einem getrennt applizierten Adhäsiv konditioniert wird, scheinen bessere Haftwerte zu liefern als selbstkonditionierende Systeme. Die Verwendbarkeit von Rinderdentin als Ersatz für Humandentin für in-vitro Untersuchungen ist zumindest in Frage zu stellen.