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Jank, K.
Mekoniumaspirationssyndrom: Epidemiologie, Risikofaktoren, Therapie und Verlauf während der letzten 20 Jahre
[ Diplomarbeit ] Medical University of Graz; 2014. pp. 54
[OPEN ACCESS]
FullText
- Authors Med Uni Graz:
- Advisor:
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Hofer Nora
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Resch Bernhard
- Altmetrics:
- Abstract:
- Zielsetzung: Ziel dieser Arbeit war es den Verlauf des Krankheitsbildes Mekoniumaspirationssyndrom (MAS) während der letzten zwei Dekaden darzustellen und Risikofaktoren zu identifizieren, die bereits prä-und perinatal einen schweren Verlauf der Erkrankung mit vorhersagen. Weiteres Ziel war die Analyse des Verlaufs des C-reaktiven Proteins (CRP), der Leukozyten, der neutrophilen Granulozyten und der immature-to-total neutrophil ratio (IT-Ratio) bei Neugeborenen mit MAS innerhalb der ersten Lebenswoche.
Methoden: Retrospektive Analyse mit Einschluss aller Neugeborenen, die an der Neugeboreneninstensivstation der Medizinischen Universität Graz von 1990 bis 2010 mit MAS stationär waren. Das schwere MAS wurde definiert als invasive Beatmung >= 7 Tage, Bedarf von Hochfrequenzbeatmung oder extrakorporaler Membranoxygenierung.
Ergebnisse: Von 205 inkludierten Neugeborenen mit MAS hatten 55 (27%) ein schweres MAS. Die absolute Anzahl der MAS-Fälle sowie die Anzahl schwerer Fälle pro Jahr sank über den Beobachtungszeitraum (p<0.001 und p=0.001). Über den Untersuchungszeitraum kam es zu einer Verkürzung der Dauer der invasiven Beatmung (p<0,001), der respiratorischen Unterstützung (p=0.02) und Hospitalisierung (p=0.036) und zu einer Zunahme der Verabreichung von Surfactant im Kreissaal (p<0.001).
Assoziiert mit schwerem MAS fanden wir Tokolyse, pathologisches CTG (beide p<0.001), schwere oder mittelgradige Asphyxie (p<0.001 bzw. p=0.002), Intubation im Kreissaal (p=0.001) und jegliche respiratorische Unterstützung im Kreissaal (p=0.019). CRP und hämatologische Parameter zeigten bei Kindern mit MAS einen Verlauf ähnlich einer Sepsis. Alle vier untersuchten Parameter unterschieden innerhalb der ersten zwei Lebenstage signifikant zwischen schwerem und nicht schwerem MAS.
Zusammenfassung: Die absolute Anzahl der MAS-Fälle und Beatmungs- und Spitalsaufenthaltsdauer nahmen während der letzten 21 Jahre signifikant ab. CRP, Leukozyten, neutrophile Granulozyten und IT-Ratio unterschieden bereits während der ersten zwei Lebenstage zwischen schwerem und nicht-schwerem MAS. Somit könnten diese Parameter in der frühen Identifizierung von Kindern mit einem hohen Risiko für einen schweren Krankheitsverlauf hilfreich sein.