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Gewählte Publikation:

Tomic, J.
Ergebnisse von Pierre- Robin- PatientInnen im Jugend- oder Erwachsenenalter
[ Diplomarbeit ] Medical University of Graz; 2013. pp. 63 [OPEN ACCESS]
FullText

 

Autor*innen der Med Uni Graz:
Betreuer*innen:
Gerzanic Lucia
Schultes Günter
Altmetrics:

Abstract:
Kernfrage und Zielsetzung: Beinahe jeder Aspekt der Pierre- Robin- Sequenz ist umstritten. Die Kontroverse beginnt bereits bei den Diagnosekriterien der klassischen Triade. Auch das adä-quate, therapeutische Management ist zurzeit unter Fachleuten nicht klar definiert. Ziel dieser Arbeit ist deshalb die Untersuchung der erhobenen Daten der Grazer MKG- Chirurgie mittels deskriptiver Statistik und eine Gegenüberstellung dieses Datenmaterials mit Daten internationaler Publikationen, umso eine vertiefende Darlegung der verschiedenen diagnostischen und therapeutischen Aspekte zu erreichen und dadurch zu einem besseren Verständnis dieser Erkrankung beizutragen. Methodenwahl: Aus den Operationsbüchern der Mund-, Kiefer-, Gesichtschirurgie wurden 1010 Einträge mit Lippen-, Kiefer-, Gaumenspalte aus einem Zeitraum von 1989 bis 30.11.2012 gesammelt. Das erforderliche Datenmaterial der gesuchten SpaltträgerInnen wurde aus diversen Datenarchiven und den elektronischen Datenban-ken der Universitätsklinik für Mund-, Kiefer-, Gesichtschirurgie zusammengetra-gen. Das Untersuchungskollektiv umfasste eine Stichprobe mit 10 Pierre- Robin- Sequenz PatientInnen, wobei nur PatientInnenfälle bei gesicherter Diagnose eingeschlossen wurden. Die Daten der vorliegenden Arbeit wurden mittels des Tabellenkalkulationsprogrammes Excel in mehreren Arbeitsmappen erfasst. In erster Linie handelte es sich dabei um die Dokumentation und/ oder Quantifizierung von diversen Variablen. Ergebnisse: Von 1010 SpaltträgerInnen hatten 10 die Pierre- Robin Sequenz(PRS), das entspricht 0,1% der in diesem Zeitraum behandelten SpaltträgerInnen. Die Geschlechtsverteilung entspricht mit fünf Patienten und fünf Patientinnen einem Verhältnis von 1:1. Zwei (20%)hatten eine Syndrom- assoziierte und acht PatientInnen (80%) eine isolierte PRS. Insgesamt haben sieben (70%) eine assoziierte Malformation aufgewiesen, darunter waren am häufigsten Extremitäten-, kardiale und ophthalmologische Fehlbildungen. Neun (90%) hatten eine Gaumenspalte, wohingegen nur einer keine Gaumenspalte hatte. Die häufigste, isolierte Palatoschisis war eine Weich- und Hartgaumenspalte. Eine postnatale Versorgung mit Tübinger Gaumenplatte wurde bei vier (40%) unternommen. Im Mittel betrug das Alter zur Zeit der Primäroperation 10 (9,88) Monate. Bei zwei musste eine Tracheotomie durchgeführt werden und sechs (60%) wiesen prä- bzw. postoperative Komplikationen auf. Im Verlauf kamen eine normale Kindesentwicklung bei fünf PatientInnen, eine Wachstumsstörung bei zwei PatientInnen, eine psychomentale Retardierung bei einem Patienten, Ernährungsprobleme bei zwei und eine verzögerte Sprachentwicklung bei drei PatientInnen vor.

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