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Fischer, M.
Qualifizierte Schmerztherapie: Akutschmerzmanagement an der Abteilung für Mund-, Kiefer - und Gesichtschirurgie nach erfolgtem Zertifizierungsverfahren
[ Diplomarbeit ] Medical University of Graz; 2013. pp. 48 [OPEN ACCESS]
FullText

 

Authors Med Uni Graz:
Advisor:
Feichtinger Matthias
Reinbacher Knut
Altmetrics:

Abstract:
Trotz bestehender medizinischer Möglichkeiten ist das postoperative Schmerzmanagement an vielen österreichischen Kliniken nicht als ideal anzusehen. Eine im Jahr 2011 in Österreich durchgeführte Studie konnte zeigen, dass bei etwa 700.000 durchgeführten operativen Eingriffen pro Jahr rund 300.000 PatientInnen postoperativ an mittelstarken bis starken Schmerzen litten. Die Implementierung von Therapieleitlinien im postoperativen Schmerzmanagement einerseits und die Zertifizierung und externe Evaluierung von klinischen Abteilungen andererseits können zu einer Verbesserung des Schmerzmanagements und somit des Wohlergehens der PatientInnen beitragen. Im Zuge eines groß angelegten Projektes konnten einige klinische Abteilungen des Landeskrankenhauses Universitätsklinikum Graz die Zertifizierung ¿Certcom-Qualifizierte Schmerztherapie¿ erfolgreich absolvieren. Diese Arbeit befasst sich mit der Zertifizierung der klinischen Abteilung für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie am LKH Graz. Als Grundlage für die Zertifizierung dienten die Fragebögen von 29 stationär behandelten PatientInnen. Die Fragestellungen zielten in erster Linie auf die fünf zentralen Qualitätskriterien einer adäquaten Schmerztherapie ab: Die Schmerzintensität, den Therapieeffekt, den Therapieprozess, die Informiertheit der PatientInnen und die PatientInnenaktivität. Neben den PatientInnen wurde auch das medizinische Personal angehalten, einen Fragebogen auszufüllen. Diese Ergebnisse flossen nicht in die Zertifizierung ein. Die klinische Abteilung für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie konnte die Zertifizierung mit Erfolg abschließen und erreichte auch im Vergleich zu anderen Kliniken ein gutes Ergebnis. Dennoch wurde von 21% der PatientInnen die medikamentöse Therapie als unzureichend eingestuft. 13,8% der Patientinnen litten an zu hohen Maximalschmerzen und 10,3% an zu hohen Ruheschmerzen. Um weitere Optimierungen des Schmerzmanagements zu erzielen, sollten regelmäßige Reevaluierungen der Abteilung und der vorhandenen Leitlinie zur postoperativen Schmerztherapie stattfinden. Der Einsatz diverser Module, etwa eines fallbasierten Unterstützungssystems zur klinischen Entscheidungsfindung (Case based Clinical Decision Support System, CDSS) oder einer Wissensdatenbank (Knowledge Library), die situationsbezogene Zusammenfassungen der existierenden internationalen Leitlinien verfügbar macht, könnte die Verbesserung des Schmerzmanagements positiv beeinflussen.

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