Gewählte Publikation:
Puxkandl, T.
Die Rolle der Frühdefibrillation in der Reanimation, ihre Entwicklung und gesellschaftlicher Informationsstand
[ Diplomarbeit ] Medical University of Graz; 2012. pp. 115
[OPEN ACCESS]
FullText
- Autor*innen der Med Uni Graz:
- Betreuer*innen:
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Petutschnigg Berthold
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Wasler Andrae
- Altmetrics:
- Abstract:
- Aufgrund von kardiovaskulären Erkrankungen, welche in Westeuropa weit verbreitet sind, ist der plötzliche Herztod ein häufiges Notfallgeschehen. Die meisten dieser Fälle treten präklinisch auf, was für das Opfer eine prolongierte Zeitspanne bis zum Beginn von ALS Maßnahmen zur Folge hat. Wie wir wissen ist Zeit, aufgrund des hohen Sauerstoffbedarfes des Gehirns, der limitierende Faktor. Wen an dem Opfer eines HKS nicht innerhalb von Minuten BLS Maßnahmen durchgeführt werden, hat dieses ein hohes Risiko neurologische Schäden zu erleiden oder zu versterben. Ein entscheidender Faktor in der Überlebenskette sind Laien. Da plötzliche HKS öfter im präklinischen Bereich auftreten, werden diese oft von Laien wie Verwandten oder Fremden beobachtet. Wenn diese Personen mit BLS, wie HDM oder Mund-zu-Mund Beatmung beginnen würden, über die Vorteile einer schnellen Defibrillation Bescheid wüssten und einen AED verwenden würden, könnte das Überleben der Opfer eines HKS verbessert werden. Viele Studien haben den positiven Einfluss der Verwendung von AEDs, BLS und Laiendefibrillation zeigen können, wie in Kapitel 5 nachgelesen werden kann.
Diese Studie, an der 384 Freiwillige teilnahmen, basierte auf der Frage wie Laien dazu motiviert werden können an Kursen zur Defibrillation und Wiederbelebung teilzunehmen und wie sie die Wichtigkeit einer frühen Defibrillation einschätzen. Ihre bisherigen Erste-Hilfe-Erfahrungen, ob und warum sie Bedenken haben Erste-Hilfe zu leisten, ihr Wissen über AEDs und wie sie über Reanimation und Defibrillation unterrichtet bzw. informiert werden wollen wurde ebenfalls erfragt. Es konnte gezeigt werden, dass Laien sich der Wichtigkeit von Erster-Hilfe und Laiendefibrillation bewusst sind. 97,1% konnten aus einer Auswahl von drei Zeichen die Kennzeichnung eines AED benennen.
Kurse sollten aus ihrer Sicht kurz und kostenlos sein und die Teilnehmer halten Fernsehsendungen für gleich geeignet wie Kurse um die Bevölkerung über Reanimation und AED-Verwendung zu informieren und zu schulen. Obwohl diese Population sehr klein war, konnte gezeigt werden, dass es einen Geschlechterunterschied im Erste-Hilfe Verhalten gibt. Zusammenfassend bin ich der Meinung, dass weitere Studien erfolgen sollten um herauszufinden welche die besten Strategien sind um Laien zu schulen, welches Medium das Geeignetste ist um Laien zu unterrichten, wie viele AEDs bereitgestellt werden müssen um eine flächendeckende Verfügbarkeit zu garantieren und wie die Aufmerksamkeit der Bevölkerung auf die Wichtigkeit Erster-Hilfe erhöht werden kann