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Gewählte Publikation:

Richtig, G.
Analyse der klinischen, auflichtmikroskopischen und histologischen Charakteristika der primären Melanome von metastasierten PatientInnen der Univ.-Klinik für Dermatologie und Venerologie Graz im Zeitraum 2000 - 2010
[ Diplomarbeit ] Medical University of Graz; 2012. pp. 83 [OPEN ACCESS]
FullText

 

Autor*innen der Med Uni Graz:
Richtig Erika
Betreuer*innen:
Hofmann-Wellenhof Rainer
Altmetrics:

Abstract:
Einleitung: Trotz umfassender Vorsorgeprogramme nimmt die Inzidenz des malignen Melanoms weltweit zu, wobei das Melanom mit Fernmetastasen ein noch immer gravierendes Problem darstellt. Objekte: Wir haben uns retrospectiv alle PatientInnen angeschaut, ein malignes Melanom mit Fernmetastasen hatten und in einem Zeitraum von 2000 bis 2010 an der Universitätsklinik für Dermatologie und Venerologie Graz behandelt wurden. Methoden: Die Hausapotheke des Universitätsklinikum Graz wurde gebeten uns alle Daten zu PatientInnen zu geben, die im Zeitraum von 2000 bis 2010 an der Universitätsklinik für Dermatologie und Venerologie Graz eine der folgenden Substanzen erhalten hatten: Dacarbazin, Fotemustine oder Carboplatin. In die Studie wurden nur PatientInnen eingeschlossen, die ein bestätigtes malignes Melanom mit Fernmetastasen hatten und ein histopathologischer Schnitt und/oder ein auflichtmikroskopisches Bild vorhanden war. Ergebnisse: Insgesamt 88 PatientInnen erfüllten die Kriterien und wurden in die Studie eingeschlossen. Das mittlere Alter war 57 Jahre (Median: 60,5 Jahre, SD ±15 Jahre). Von den 88 PatientInnen hatten 51 PatientInnen (58%) ein superfiziell spreitendes Melanom (SSM), wobei das mittlere Alter bei 58 Jahren (Median: 60 Jahre, SD ±13 Jahre) betrug und 37 PatientInnen (42%) hatten ein noduläres Melanom (NM), wobei hier das mittlere Alter bei 61 Jahren (Median: 56 Jahre, SD ±17 Jahre) betrug. Getrennt nach Geschlechtern hatten 46 Männer ein Melanom (28 SSM und 18 NM) und 42 Frauen ein Melanom (23 SSM und 19 NM). Die mittlere Tumoreindringtiefe nach Breslow war in der SSM-Gruppe (28 Patienten und 23 Patientinnen) 2.26 mm (Median: 1.6 mm, SD ±2.11 mm). In der NM-Gruppe (18 Patienten und 19 Patientinnen) war die Tumoreindringtiefe nach Breslow 4.59 mm (Median: 3.5 mm, SD ±4.07 mm). Schlussfolgerung: Unsere Ergebnisse zeigten, dass mehr als die Hälfte der PatientInnen mit metastasierten Melanomen ein SSM hatten und nicht wie erwartet ein NM. Da man annimmt, dass SSM über einen längeren Zeitraum horizontal wächst und erst spät in eine vertikale invasive Wachstumsrichtung wechselt, besteht hier ein Ansatzpunkt für primäre, wie sekundäre Präventionsprogramme. Primäre Prävention sollte schon in jungen Jahren wie zum Beispiel im Kindergarten oder der Volksschule starten, da es Studien gibt, die zeigen, dass primäre Prävention im fortgeschrittenen Alter nicht mehr so erfolgreich ist. Auf der anderen Seite muss die sekundäre Prävention bei älteren Menschen ansetzen, da diese besonders gefährdet für ein metastasiertes Melanom sind.

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