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Brandstaetter, A.
Der Verlauf des Canalis mandibulae im bezahnten und unbezahnten Unterkiefer
[ Diplomarbeit ] Medical University of Graz; 2012. pp. 54
[OPEN ACCESS]
FullText
- Autor*innen der Med Uni Graz:
- Betreuer*innen:
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Weiglein Andreas
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Ziel:
Das Ziel dieser Studie ist das Sammeln von Messdaten über den Verlauf des Mandibularkanals an definierten Punkten im Unterkiefer.
Ermittelt wird der Abstand zu den Rändern der Mandibula, um so Rückschlüsse auf den Verlauf des Kanals ziehen zu können.
Es soll untersucht werden, ob sich die gemessenen Abstände bei bezahnten Kiefern von unbezahnten Kiefern unterscheiden; weiters sollen die am Humanpräparat gemessenen Werte mit den am Panoramaröntgen (OPG) ermittelten Werten verglichen werden, da das OPG nach wie vor das zahnärztliche Hauptiagnostikum ist und oftmals zur Einschätzung des Verlaufs des Nervenkanals herangezogen wird.
Die Fragestellung ist von enormer klinischer Relevanz, ist doch die Verletzung des Mandibularkanals bzw. seiner Inhaltsgebilde eine gefürchtete zahnärztlich-oralchirurgische Komplikation.
Material und Methoden:
Die Untersuchungen wurden an 10 Hemimandibeln, zur Verfügung gestellt vom Anatomischen Institut Graz, durchgeführt.
Zuerst wurde ein OPG der Kieferhälften angefertigt, anschließend wurden die Kieferhälften in einheitlicher Art und Weise zerschnitten und mit einer Präzisionsschiebelehre vermessen. Ermittelt wurde der Abstand zum Alveolarfortsatz und zum kaudalen, lingualen bzw. bukkalen Rand.
Die OPGs wurden im Röntgenbildbearbeitungsprogramm ROMEXIS vermessen, ermittelt wurde die Distanz zum Alveolarfortsatz und nach kaudal.
Die Ergebnisse wurden statistisch mittels Pearson Korrelationskoeffizient ausgewertet, um eine Übereinstimmung zwischen manueller und Röntgenmessung auszudrücken.
Ergebnisse:
Die Übereinstimmungen der Messungen waren meist recht gut, obwohl die am Panoramaröntgen ermittelten Werte tendenziell geringer ausfallen als die manuell gemessenen.
Der Pearson Korrelationskoeffizient r liegt bei r = 0,846, das bedeutet eine stark signifikante Übereinstimmung.
Konklusion:
Aufgrund der Ergebnisse dieser Untersuchung kann man davon ausgehen, dass die Abstände des Mandibularkanals im bezahnten Kiefer höher sind als im unbezahnten Kiefer.
Das Abmessen der Abstände aus dem digitalen Panoramaröntgen liefert recht gute Annäherungswerte, exakte Werte kann man allerdings aus dem OPG nicht ablesen. Benötigt man genaue Zahlen, z.B. für eine OP Planung kann man auf den Einsatz moderner dreidimensionaler Diagnostik, wie CT oder DVT, nicht verzichtenl.