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Gewählte Publikation:

Sokolowski, A.
Veränderungen der Traumatologie in Bezug auf die Lokalisation im geschichtlichen Überblick von 1991 bis 2011 Eine retrospektive Analyse
[ Diplomarbeit ] Graz Medical University; 2012. pp. 75 [OPEN ACCESS]
FullText

 

Autor*innen der Med Uni Graz:
Sokolowski Armin
Betreuer*innen:
Gerzanic Lucia
Schultes Günter
Altmetrics:

Abstract:
Die Versorgung von Frakturen des Gesichtsskeletts stellt einen bedeutenden Anteil des Aufgabenbereichs in der Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie dar. Die vorliegende Arbeit ist eine retrospektive, statistische Analyse von 2265 Patientenfällen. Einbezogen wurden Patienten mit einer Mittelgesichtsfraktur des Typs Le Fort I, II oder III, beziehungsweise einer Unterkiefer-, Collum- oder Gelenkköpfchenfraktur, als Diagnose, und einem Behandlungszeitpunkt zwischen dem 01.01.1991 und dem 31.12.2011 an der klinischen Abteilung für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie der Universitätsklinik Graz. Das Geschlechtsverhältnis von männlichen zu weiblichen PatientInnen blieb über den untersuchten Zeitraum annähernd konstant 3:1 und das Durchschnitts-alter betrug 33,5 Jahre. Die zahlenmäßig größte Altersklasse war mit einem Anteil von 28,6 % die Gruppe der 20- bis 29-Jährigen. Über 30 % der Frakturen ereigneten sich in den Monaten Juni, Juli und August. Die Anzahl der Patienten sank im Herbst und war im Winter am niedrigsten. Von dem untersuchen PatientInnenkollektiv hatten ca. 76 % eine Fraktur des Unterkiefers, ohne Begleitfrakturen des Mittelgesichts, ca. 15 % eine Fraktur vom Typ Le Fort I, II oder III, ohne Beteiligung des Unterkiefers und ca. 4 % eine Kombination beider Frakturen. Unter den Le Fort Frakturen war die Gruppe des Typ II mit ca. 41 % am größten, gefolgt vom Typ I mit ca. 36 %. Im Verlauf des untersuchten Zeitraumes lässt sich eine relative Zunahme von Le Fort I Frakturen und eine Abnahme der Le Fort II und III Frakturen beobachten. In der zweiten Hälfte des untersuchten Zeitraumes zeigt sich ein deutlicher Rückgang aller drei Le Fort Frakturtypen. Frakturen des Unterkiefers waren im Bereich des Corpus zu 37,4 %, des Kieferköpfchens zu 17,4 %, des Collums zu 13,7 %, des Kieferwinkels zu 8,5 % und der Symphyse zu 1,5 % lokalisiert. Es zeigt sich bei den Unterkiefer-, Collum- und Kiefergelenksfrakturen eine Verringerung des Anteils rein konservativer Therapien zugunsten rein operativer und vor allem kombinierter Therapien. Im Untersuchungszeitraum stieg der Anteil an durchgeführten Plattenosteosynthesen; die Zahl der durchgeführten intrafacialen Aufhängungen, Draht-Osteosynthesen und Zugschrauben-osteosynthesen sank kontinuierlich bis unter die Ein-Prozent-Grenze.

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