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Kefer, E.
Vitamin D3-Spiegel bei thoraxchirurgischen Patienten. Retrospektive Analyse
[ Diplomarbeit ] Medical University of Graz; 2012. pp. 71
[OPEN ACCESS]
FullText
- Authors Med Uni Graz:
- Advisor:
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Matzi Veronika
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Smolle-Juettner Freyja-Maria
- Altmetrics:
- Abstract:
- Hintergrund Neben den traditionellen Rollen des Vitamin D werden immer mehr unterschiedliche Wege bekannt, über welche es in zahlreiche Funktionen des Körpers eingreift. Es wird vermutet, dass Vitamin D die Immunabwehr beeinflusst oder auch bei der Entstehung von Tumoren eine Rolle spielt, weshalb eine Substitution empfohlen wird. Das Patientenkollektiv der Abteilung für Thorax- und Hyperbare Chirurgie der Universitätsklinik Graz ist hinsichtlich des Alters und Art der Erkrankungen sehr vielfältig. Routinemäßig wird der Vitamin D-Spiegel erhoben und bei Mangel wird mit 1200 I.E. pro die substituiert. Wir untersuchten unter diesem Hintergrund die Korrelation des Vitamin D-Spiegels mit verschiedenen klinischen Konstellationen.
Methoden Im Rahmen des Routinelabors wurden bei allen Patienten, welche im Zeitraum von 01.09.2010-31.08.2011 stationär aufgenommen wurden (N=553), der Vitamin D-Spiegel aus dem Blut bestimmt. Bei einem Spiegel unter 30 ng/ml wurde routinemäßig mit 1200 I.E. substituiert. Die relevanten Daten des Patientenkollektivs wurden mittels der elektronischen-Krankenakten-Datenbank MEDOCS® erhoben, dann anonymisiert und statistisch ausgewertet.
Ergebnisse 402/553 Patienten (72,7%) wiesen einen Vitamin D-Mangel (=Vitamin D-Serumspiegel <30,0 ng/ml) auf. Der durchschnittliche Vitamin D-Spiegel im gesamten Kollektiv lag bei 24,92 ng/ml (Standardabweichung 13,14).
Unter den Patienten mit einem Vitamin D-Spiegel über 30 ng/ml fanden sich 34 Personen (19,7%), welche bereits mittels Vitamin D substituiert waren. Bei Ausschluss dieser Patienten aus der Analyse ergab sich jedoch infolge der geringen Zahl keine Änderung der statistischen Zahlen.
181 (34,0%) Patienten waren weiblich und 372 (66,0%) männlich. Patienten mit malignen Tumorerkrankungen hatten im Mittel einen Vitamin D-Serumspiegel von 25,32 ng/ml (Standardabweichung 13,21). 68,1% der Tumorpatienten hatten einen insuffizienten Vitamin D-Spiegel. Der Unterschied der durchschnittlichen Spiegel zwischen Tumorpatienten und solchen ohne tumoröse Erkrankungen war statistisch nicht signifikant (p=0,399). Auch bei den Patienten mit einer entzündlichen Erkrankung und einem Vitamin D-Mangel konnte kein statistisch signifikanter Zusammenhang gegenüber dem übrigen Kollektiv nachgewiesen werden (p=0,727).
Conclusio In diesem Patientengut ließen sich keine signifikanten Zusammenhänge zwischen Vitamin D-Spiegel und Diagnosen nachweisen. Dies dürfte darauf zurückzuführen sein, dass im gesamten thoraxchirurgischen Kollektiv, das ein generell erhöhtes Risikoprofil für Vitamin-D Mangel aufweist, die Vitamin D-Spiegel allgemein niedrig waren.