Selected Publication:
Haas, C.
Erste Erfahrungen mit Hydromorphon in der postoperativen patientenkontrollierten Analgesie an der Schmerzambulanz der Univ. - Klinik für Anästhesiologie
und Intensivmedizin Graz
[ Diplomarbeit ] Medical University of Graz; 2012. pp. 82
[OPEN ACCESS]
FullText
- Authors Med Uni Graz:
- Advisor:
-
Kröll Wolfgang
-
Rumpold-Seitlinger Gudrun
- Altmetrics:
- Abstract:
- Hintergrund: Die intravenöse patientenkontrollierte Analgesie (PCIA) stellt in der modernen postoperativen Schmerztherapie mittlerweile ein Standardverfahren dar. In dieser retrospektiven Kohortenstudie wurden Protokollblätter der Schmerzambulanz der Univ.-Klinik Graz ausgewertet. Ziel war es, die Unterschiede zwischen Piritramid, Morphin und Hydromorphon, die im Rahmen der PCIA am Klinikum verwendet werden, aufzuzeigen und erste Erfahrungen mit Hydromorphon an der Univ.-Klinik zu evaluieren.
Methodik: Es wurde eine retrospektive Kohortenstudie anhand von 507 PCIA-Protokollen durchgeführt. Die Studie schloss 290 Männer und 217 Frauen ein, das Probandenalter erstreckte sich von 16 ¿ 83 Jahre, als Pumpen-Opioide wurden Piritramid (Dipidolor®), Morphin (Vendal®) und Hydromorphon (Hydal®) verwendet.
Resultate: Es konnten keine signifikanten Unterschiede zwischen den Geschlechtern, dem Alter, den Nebenwirkungen Übelkeit und Erbrechen, sowie dem Verbrauch oder der Liegedauer in Bezug auf die verwendeten Opioide gezeigt werden.
Unter den operativen Eingriffen zeigte sich jedoch bei Thorakotomien in der Varianzanalyse ein erhöhter Opioid-Verbrauch pro kg KG (Normalgewicht bzw. darunter liegendes Realgewicht) bei Piritramid (p-Wert 0,03) und bei Morphin (p-Wert 0,02), während dies bei Hydromorphon in der Varianzanalyse nicht gezeigt werden konnte (p-Wert 0,18). Bei allen anderen Eingriffen wie Laparotomien, K-Tep, Unfällen, Herz-, Wirbelsäulen- und anderen, nicht näher bezeichneten Operationen zeigten sich keine signifikanten Unterschiede.
Konklusion: Die Ergebnisse zeigen, dass zwischen den verwendeten Opioiden bei Thorakotomien ein Unterscheid im Opioidverbrauch besteht. Der Hydromorphonverbrauch ist niedriger als der von Piritramid und Morphin. Diese Ergebnisse relativieren sich allerdings aufgrund der geringen Fallzahl von Thorakotomien. Nichtsdestotrotz geben diese einen Anhaltspunkt für weitere prospektive Studien. Eine Anwendung von Hydromorphon, die teurer ist als jene von Piritramid und Morphin, kann mit einer günstigeren Pharmakokinetik sowie einem besseren Interaktionsprofil gerechtfertigt werden.