Gewählte Publikation:
Zoidl, P.
NARKOSEN FÜR DIAGNOSTISCHE HERZKATHETER AN KINDERN UND JUGENDLICHEN
Evaluierung unterschiedlicher Narkoseverfahren im kindlichen/jugendlichen Herzkatheterlabor
[ Diplomarbeit ] Medical University of Graz; 2012. pp. 94
[OPEN ACCESS]
FullText
- Autor*innen der Med Uni Graz:
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Zoidl Philipp
- Betreuer*innen:
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Sandner-Kiesling Andreas
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Vittinghoff Maria
- Altmetrics:
- Abstract:
- Hintergrund: Diagnostische Herzkatheteruntersuchungen (z. B. zur Darstellung der intrakardialen Verhältnisse, Drücke und Shuntvolumina) werden an den meisten Zentren bei Kindern und Jugendlichen überwiegend in Intubationsnarkose durchgeführt. Die positive Druckbeatmung beeinflusst aber die gemessenen intrakardialen Drücke und Shuntvolumina, weshalb es von Vorteil ist Herzkatheteruntersuchungen, wenn möglich, in tiefer Sedierung an spontan atmenden PatientInnen durchzuführen.
Diese Diplomarbeit beschäftigt sich mit der Frage, wie oft in den jeweiligen Altersgruppen bei einer diagnostischen Herzkatheteruntersuchung eine Intubationsnarkose oder eine tiefe Sedierung durchgeführt wurde und wie oft in den einzelnen Altersgruppen ein Verfahrenswechsel von tiefer Sedierung auf Intubationsnarkose notwendig war. Außerdem soll der tatsächliche Verbrauch an Narkosemitteln in den einzelnen Altersgruppen dargestellt werden.
Methoden: Für diese retrospektive monozentrische Studie wurden die Daten von Kindern erfasst, die sich von 1. Jänner 2004 bis 31. Dezember 2011 an der Klinischen Abteilung für Pädiatrische Kardiologie der Universitätsklinik für Kinder- und Jugendheilkunde Graz einer diagnostischen Herzkatheteruntersuchung unterziehen mussten.
Ergebnisse: In Summe konnten 367 Kinder in die Studie eingeschlossen und in vier Altersgruppen unterteilt werden (0 ¿ ¿ 3 Monate, 3 ¿ ¿ 12 Monate, 1 ¿ ¿ 8 Jahre sowie 8¿ ¿ 18 Jahre). Insgesamt 68% der Narkosen wurden in tiefer Sedierung durchgeführt, weitere 30% in Intubationsnarkose. Bei 2% der Narkosen (n=7 Kinder) wurde ein Verfahrenswechsel durch Komplikationen notwendig. In der jüngsten Altersgruppe liegt der Anteil der Intubationsnarkose bei 92%, der Anteil der tiefen Sedierung bei 8%. Mit zunehmendem Alter verändern sich diese Zahlen in der ältesten Altersgruppe zu 8% Intubationsnarkose, 91% tiefe Sedierung sowie 1% Verfahrenswechsel. Zusätzlich wird gezeigt, dass Kinder mit der ASA-Klasse 2 und Kinder der Altersgruppe 3 ¿ ¿ 12 Monate den höchsten Anteil am Ereignis Verfahrenswechsel haben.
Conclusio: Je jünger die PatientInnen desto häufiger kommt eine Intubationsnarkose zur Anwendung. In der Altersgruppe 3 ¿ ¿ 12 Monate kommt unerwartet oft ein Verfahrenswechsel vor. Dieses Wissen könnte dazu beitragen, Komplikationen, die zu einem Verfahrenswechsel führen, zukünftig zu vermeiden.