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Schwaiger, M.
Die Überprüfung der Notwendigkeit der Lösung des Septum nasi bei chirurgischer Gaumennahterweiterung
[ Diplomarbeit ] Medical University of Graz; 2012. pp. 58
[OPEN ACCESS]
FullText
- Authors Med Uni Graz:
- Advisor:
-
Reinbacher Knut
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- Abstract
Einleitung
Die transversale Hypoplasie des Oberkiefers ist eine der häufigsten Fehlbildungen im Bereich des Mittelgesichts. Sie ist sowohl im Kindes- als auch im Erwachsenenalter zu finden und führt aufgrund des Platzmangels zu erheblichen Fehlstellungen der Kiefer zueinander. Weiters wird in diesem Zusammenhang über eine Enge der nasalen Wege berichtet, welche mit Belüftungsstörungen und erhöhter Infektanfälligkeit einhergeht. Ziel ist es, den maxillären Engstand zu beseitigen, um die Oberkieferzähne in korrekte Okklusionsstellung zum Unterkiefer zu bringen und die nasale Enge zu beheben. Dies geschieht durch eine Dehnung der beiden Maxillahälften, welche über die Sutura palatina mediana miteinander in Verbindung stehen. Das im Kindesalter angewandte, kieferorthopädische Verfahren der Oberkieferdistraktion erzielt, nach Einsetzen der Verknöcherung der Schädelnähte, nicht mehr die gewünschten Ergebnisse und weist hohe Nebenwirkungsraten bei Anwendung am Erwachsenen auf. Die chirurgisch gestützte Gaumennahterweiterung ist heute die Methode der Wahl zur Behandlung der Oberkieferhypoplasie des Erwachsenenalters. Ihr Prinzip basiert auf der chirurgischen Schwächung fazialer Strukturen, welche erhöhten Widerstand gegen die laterale Expansion des Oberkiefers leisten. Anschließend kann die Expansion exakt wie bei der Variante des Kindesalters erfolgen.
Die aktuelle Studie überprüft die Notwendigkeit der Lösung des Septum nasi von seiner maxillären Verankerung im Rahmen der chirurgischen Oberkieferdistraktion. Die Lösung wird heute oftmals praktiziert, um eine verfahrensinduzierte Deviation des Septums zu verhindern.
Methoden
25 Patienten (12m, 13w), mit einem bilateralen transversalen Defizit des Oberkiefers zwischen 5 und 11mm und einem Durchschnittsalter von 30 Jahren (jüngster Patient 17, ältester Patient 41) wurden der chirurgisch gestützten Gaumennahterweiterung unterzogen. Als Operationsmethode wurde die laterale Osteotomie mit der zusätzlichen Schwächung der Sutura palatina mediana kombiniert. Auf die Lösung des Septums von seiner maxillären Verankerung wurde verzichtet. 2 Tage nach dem Eingriff wurde mit der Dehnung des Oberkiefers begonnen. Die Patienten wurden gebeten, den am Gaumen angebrachten Expander (Haas-Gerät Distraktor) 2 mal täglich weiterzudrehen, solange bis die gewünschte Weite der Maxilla erreicht war. Danach konnte mit der kieferorthopädischen Ausformung des Zahnbogens begonnen werden. Der Expander verblieb bis zu 6 Monate nach Ende des Verfahrens am Gaumen der Patienten, um die nötige Stabilisierung des gedehnten Oberkiefers zu gewährleisten. Die Positionsveränderung des Nasenseptums sollte anhand prä- und postoperativer CT-Bilder ermittelt werden. 2 Winkel wurden definiert und diese auf den gefertigten Schnittbildern vermessen. Weiters wurde die Öffnung der Sutura palatina mediana vor und nach dem Prozedere kontrolliert.
Ergebnisse
Bei allen Patienten konnte die gewünschte Dehnung des Oberkiefers erzielt werden. Bei keinem der Patienten führten starke postoperative Nebenwirkungen und Komplikationen zu einem Abbruch der Behandlung. Es kam weder zu Infektionen noch zu lateralem Verkippen der Zähne oder Ulzerationen der Mundschleimhaut. Postoperative Probleme waren sehr selten und bestanden hauptsächlich aus Hämatomen und Schwellungen. Nach dem Weiterdrehen des Expanders wurde vermehrt über Schmerzen geklagt. Hier kam ausreichend Schmerzmedikation zur Anwendung. Bei allen Patienten konnte eine Öffnung der mittleren Gaumennaht festgestellt werden. Diese lag zwischen 3 und 5 mm ...