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Azzam, AR.
Die antibakterielle Wirkung des Er:YAG-Lasers bei der Therapie der parodontalen Tasche
[ Diplomarbeit ] Medical University of Graz; 2011. pp. 76
[OPEN ACCESS]
FullText
- Authors Med Uni Graz:
- Advisor:
-
Glockner Karl
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- Abstract:
- Der Einsatz des Er:YAG-Lasers mit der Wellenlänge von 2940 nm zeigt eine effektive, allerdings vorübergehende Reduktion der Taschenkeime und Bakterientoxine. Diese Wir-kung wird effektiver sowohl mit Zunahme der Bestrahlungsenergie als auch der Bestrahlungszeit. Durch den Laser kann keine komplette Eliminierung der Keime aus der Tasche erzielt werden, somit ersetzt er antimikrobielle Pharmaka nicht.
Der Er:YAG-Laser ist, im Vergleich zu konventionellen Behandlungsmethoden, in der Lage, die Schmierschicht der Wurzeloberfläche zu entfernen, ohne dabei thermische Ne-benwirkungen an der Wurzeloberfläche zu verursachen, allerdings müssen die Laserparameter beachtet werden.
Generell verursacht die Bestrahlung mit Er:YAG-Laser mehr raue und irreguläre Oberflächen, welche in der Regel eine Rekolonisation der Bakterien begünstigen. Es bleibt aller-dings kontroversiell, ob eine solche Rauigkeit der Wurzeloberfläche die parodontale Heilung negativ beeinflusst.
Eine Bestrahlung mit niedrigen Energiehöhen scheint geringere morphologische Veränderungen der Wurzeloberfläche hervorzurufen. Dies kann insbesondere dann beobachtet werden, wenn eine Kopplung mit einem Feedback-System erfolgt. Dieses sorgt für eine schnellere Adhärenz und Proliferation der parodontalen Zellen und Fasern. Dadurch ver-bessert sich die Heilung des Parodonts.
Er:YAG-Laser kann als Alternative bei der Erhaltungstherapie (Recall) betrachtet werden, wo eine subgingivale Plaqueentfernung statt einer exzessiven Wurzeloberflächenreinigung erforderlich ist. Ein weiterer Vorteil ist, dass seine Anwendung im Vergleich zu den her-kömmlichen Behandlungsmethoden meist als angenehmer empfunden wird und sich somit die Compliance erhöht.
Es sind weitere Studien notwendig, um die Wirkung des Er:YAG-Lasers auf jede Bakterienart zu beweisen und die selektive Affinität der mit Er:YAG-Laser behandelten Wurzel-oberfläche zu den verschiedenen PDL-Zellen zu untersuchen. Dies könnte vielversprechend für den Er:YAG-Laser sein.