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Selected Publication:

Kleinrath, B.
Der Zeuge Jehovas als Patient. Widerspricht die Ablehnung einer Bluttransfusion dem ärztlichen Gewissen?
[ Diplomarbeit ] Medical University of Graz; 2011. pp. 58 [OPEN ACCESS]
FullText

 

Authors Med Uni Graz:
Advisor:
Farzi Sylvia Ingrid
Kröll Wolfgang
Altmetrics:

Abstract:
Hintergrund: Die medizinische Heilbehandlung von Zeugen Jehovas ist ein Thema, welches die Angehörigen von medizinischen Berufen immer wieder beschäftigt. Ihre Ablehnung gegen Blut und Blutprodukte erscheint oftmals un- vernünftig und ist nicht für jedermann nachvollziehbar. Nahezu jeder gläubige Zeuge Jehovas möchte seine Behandlungsvorstellungen auf jeden Fall berück- sichtigt wissen, weswegen dem Instrument der Patientenverfügung (PV) immer größere Bedeutung zukommt. Diese Arbeit beschäftigt sich mit der Wertung von Patientenverfügungen in Österreich und den verschiedenen Wertvorstellungen in Europa, sowie mit der Notwendigkeit von Bluttransfusionen und Alternativen dazu. Im Speziellen wird auf den Fall einer Zeugin Jehovas eingegangen, welcher gegen ihren Willen Blutkonserven verabreicht wurden und der in Deutschland für einen Rechtsstreit gesorgt hat. Anschließend wird auf die interessante Frage einge- gangen, ob es mit dem ärztlichen Gewissen vereinbar ist, lebensrettende Blut- transfusionen auf Wunsch des Patienten zu unterlassen. Methodik: Artikel und Bücher zu dieser Thematik wurden im Internet mit diversen Suchmaschinen gesucht, die Schlagwörter wurden sowohl in englischer als auch in deutscher Sprache eingegeben um die Trefferquote zu erhöhen. Ergebnisse: Der Umgang mit unvorhergesehenen Situationen wird im Arztberuf häufig gefordert. Wenn der Patient ein gläubiger Zeuge Jehovas ist kann es durchaus zu Sachverhalten kommen, in denen der Arzt in Gewissenskonflikte gerät. Selbst wenn eine PV verfasst wurde wird die Situation nicht immer klarer. Bei elektiven Eingriffen hat der Patient jedoch im Vorhinein dafür Sorge zu tragen, dass diese von einem Arzt durchgeführt werden, der es mit seinem Gewissen vereinbaren kann, der PV im schlimmsten aller Fälle Folge zu leisten und den Patienten auch sterben zu lassen.

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