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Gewählte Publikation:

Mathew, E.
Einfluss der Thrombozytenfunktion auf die Reobstruktionsrate nach endovaskulärer Rekanalisation bei Patienten mit peripherer arterieller Verschlusskrankheit
[ Diplomarbeit ] Medical University of Graz; 2011.pp.59 [OPEN ACCESS]
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Autor*innen der Med Uni Graz:
Mathew Erwin
Betreuer*innen:
Cvirn Gerhard
Gary Thomas
Altmetrics:

Abstract:
Hintergrund Bei pAVK-Patienten mit Stentimplantation besteht ein hohes Risiko für die Entstehung von neuerlichen Engstellen im behandelten Gefäßabschnitt. Nach Stentimplantation an den Oberschenkelgefäßen (Arteria femoralis superficialis, AFS) beträgt diese bis zu 50% binnen einem Jahr nach Therapie. Die Ursache dafür ist derzeit unklar, ein Unterschied im Gerinnungssystem ist bei diesen Patienten denkbar. Zielsetzung Die Gerinnungsparameter von pAVK-Patienten mit Stentimplantation im Bereich der AFS mit geringem Reobstruktionsgrad (<50%; Gruppe 1) sollen mit jenen mit hohem Reobstruktionsgrad (>50%; Gruppe 2) verglichen werden. Thrombelastometrie und Thrombozytenfunktionsmessungen sollen zur Anwendung kommen. Ziel der Studie ist es, einen Gerinnungsparameter zu identifizieren, der möglicherweise als Prädiktor für Stentverengungen dienen könnte. Ergebnisse Die Thrombozytenfunktion scheint keine Rolle bei der Entstehung einer Reobstruktion zu spielen. Allerdings zeigten sich bei den Thrombelastometrie-Parametern signifikante Unterschiede zwischen den beiden Gruppen. Das Blut der Patienten aus Gruppe 2 bildet auf einen Stimulus hin schneller erste Fibrinfäden (kürzere Coagulation Times) und auch die darauffolgende Clotstabilisierung durch Polymerisation und Quervernetzung von Fibrinmonomeren (größerer alpha-Winkel) läuft schneller ab. Schlussfolgerungen Unsere Ergebnisse legen daher den Schluß nahe, dass die Blutgerinnung bei der Reobstruktion von Stents in der AFS eine wichtige Rolle spielt. Wir vermuten, dass die hohen Konzentrationen an atherogenen Lipoproteinen im Blut der Patienten mit hochgradiger Reobstruktion zu einer Aktivierung des Gerinnungssystems führen. Ein aktiviertes Gerinnungssystem wiederum, also die Bildung größerer Mengen an Thrombin, dem Schlüsselenzym der Blutgerinnung, fördert die Reobstruktion von Stents. Unter unseren Laborbedingungen scheint eine bei pAVK-Patienten mit Stentimplantation gemessene Coagulation Time <444,5 s auf ein aktiviertes Gerinnungssystem und ein damit verbundenes erhöhtes Risiko für die Bildung eines Stentverschlusses hinzuweisen. Schlüsselwörter: Stentimplantation, Thrombelastometrie, Thrombozytenfunktion

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