Selected Publication:
Erlacher, M.
Nachuntersuchung von Knie TEP und das Outcome in Zusammenhang mit der Physiotherapie
[ Diplomarbeit ] Medical University of Graz; 2011. pp. 69
[OPEN ACCESS]
FullText
- Authors Med Uni Graz:
- Advisor:
-
Tanzer Karin
- Altmetrics:
- Abstract:
- Zusammenfassung
Einleitung:
Steigendes Durchschnittsalter und ein immer ungesünder werdender ¿Lifestyle¿ (Adipositas, Bewegungsmangel etc.) sind Gründe für einen Anstieg der Gonarthroserate und den damit verbundenen Implantationen von Knietotalendoprothesen. Der anschließenden Physiotherapie wird eine immens wichtige Rolle in der Erlangung eines bestmöglichen Outcomes zugeschrieben. Aus diesem Grund befasst sich diese Studie mit den Auswirkungen der postoperativen Physiotherapie auf das Outcome nach Knietotalendoprothesen.
Methoden:
Mithilfe einer retrospektiven Datenanalyse wurden die Daten von 25 PatientInnen ausgewertet, die sich zwischen November 2007 und Oktober 2009 dieser operativen Behandlung an der Unfallchirurgie des LKH-Graz unterzogen und deren chirurgischer Eingriff somit zumindest ein Jahr zurücklag. Weitere Voraussetzungen waren eine komplikationslose Operation, eine komplikationsfreie postoperative Physiotherapie und eine freiwillige Teilnahme an dieser Studie. Zu den wichtigsten in dieser Studie ermittelten Daten zählen Alter, Geschlecht, Bewegungsumfang, Schmerzen, Gehstrecke, Gehhilfen, Probleme beim Stiegen steigen und die Dauer der stationären Physiotherapie
Ergebnis:
Die Teilnehmer dieser Studie wiesen ein Durchschnittsalter von 69,5 Jahren und einen Frauenanteil von 52% (n=13) auf. Durchschnittlich 9 Tage dauerte der stationäre Aufenthalt der PatientInnen und durchschnittlich 37 Tage die gesamte Physiotherapie. Frauen sowie PatientInnen der höchsten Altersklasse (>75 Jahre) wiesen dabei eine höhere stationäre Liegedauer auf. PatientInnen mit geringer stationärer Liegedauer (<10 Tagen) erzielten vergleichbare Ergebnisse beim Bewegungsumfang und sogar bessere Ergebnisse bei Schmerzfreiheit, maximale Gehstrecke, Stiegen steigen und mögliche Gehhilfen. In allen Bereichen schlechter schnitten hingegen die ältesten Teilnehmer (>75 Jahre) ab und auch Männer erzielten beim Bewegungsumfang schlechtere Ergebnisse als Frauen. Generell zeigten sich eine geringfügige Besserung des Streckdefizits (3,88 Grad poststationär auf 3 Grad bei den Nachuntersuchungen) und eine deutliche Steigerung der Flexion um fast 60% von 72,8 Grad bei der stationären Entlassung, auf 116,4 Grad bei den Nachuntersuchungen. Die Erfolgsrate der minimal anzustrebenden Flexion (zumindest 90 Grad) betrug 96% (n=24) und nur ein Patient (4%) erreichte dieses Ziel nicht.
Schlussfolgerung:
Wie aus dieser Studie hervorgeht, sind ein hohes Lebensalter sowie das männliche Geschlecht prognostisch ungünstige Faktoren für das Outcome. Eine kurze Liegedauer hingegen scheint keine Nachteile zu bringen und deswegen sollten hier in Zukunft weitere Studien durchgeführt werden, um etwaige Nutzen für PatientInnen und das Gesundheitssystem zu belegen.