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Selected Publication:

Eibisberger, M.
Respiratory-Syncytial- und Influenza-Virusinfektion im ersten Lebensjahr
[ Diplomarbeit ] Medical University of Graz; 2010. pp. 99 [OPEN ACCESS]
FullText

 

Authors Med Uni Graz:
Advisor:
Resch Bernhard
Altmetrics:

Abstract:
Hintergrund: Akute Atemwegsinfektionen sind eine wichtige Ursache für Krankheiten bei jüngeren Kindern. Ziel dieser Studie war es Säuglinge mit RSV- und Influenza-Virus-bedingten Hospitalisierungen bezüglich des Schweregrades der Erkrankungen zu vergleichen und das weiße Blutbild im Verlauf der Erkrankung zu analysieren. Methoden: In dieser retrospektiven Kohortenstudie wurden die Daten aller Säuglinge, die aufgrund einer Respiratory Syncytial- oder Influenza-Virusinfektion auf der Universitätsklinik für Kinder- und Jugendheilkunde in Graz stationär aufgenommen wurden, erfasst. Der Studienzeitraum umfasste die Monate Oktober 2005 bis inklusive Mai 2009 und wurde infolge des geringen Influenza-Patientenkollektives für diese Virusinfektion um ein Jahr (2004/2005) erweitert. Ergebnisse: 275 hospitalisierte Kinder waren (85 %) RSV positiv, 37 (12 %) hatten eine Influenza-Virusinfektion und 6 Säuglinge hatten eine Atemwegsinfektion mit beiden Virusarten. RSV-positive Säuglinge waren verglichen mit Säuglingen mit Influenza-Virusinfektion signifikant jünger (2,7 ± 1,8 zu 4,2 ± 2,8 Monaten, p < 0,001), hatten eine längere stationäre Aufenthaltsdauer (7,1 ± 3,6 zu 5,9 ± 3,4 Tagen, p = 0,029) und erhielten öfter und länger eine unterstützende Sauerstoffgabe (40 % vs. 2,7 %, p < 0,001; 4,9 ± 2,8 zu 0,1 ± 0,8 Tage, p < 0,001). Des Weiteren ergab der Schweregrad der Atemwegsinfektionen, welcher anhand des LRI-Score gemessen wurde, ebenfalls signifikante Unterschiede zwischen RSV und Influenza-Viren (Mittelwert 2,9 vs. 1,6; p < 0,001). Die Labordaten zeigten bei beiden Virusinfektionen einen CRP-Anstieg zwischen Tag 1 und 3 und einen Abfall zwischen Tag 3 und 5. Ein ähnlicher Verlauf war für die prozentuellen Werte der Neutrophilen vorhanden, während die Werte der Lymphozyten ein inverses Verhalten aufwiesen. Die Lymphozytenwerte waren bei RSV-positiven Säuglingen signifikant höher (p = 0,001). Ebenso waren die Eosinophilenwerte höher (p = 0,010) und dagegen die Monozytenwerte niedriger (p = 0,007). Schlussfolgerung: Säuglinge mit RSV-Infektion wiesen gegenüber Influenza-Virusinfektion ein signifikant jüngeres Alter auf und litten an einer schwerwiegenderen Atemwegsinfektion. Beide Virusinfektionen hatten im Verlauf der Erkrankungen einen charakteristischen Anstieg und Abfall der CRP-Werte. Die initialen Lymphozyten- und Eosinophilenwerte waren bei Säuglingen mit RSV-Infektion im Vergleich zu Säuglingen mit Influenza-Virusinfektion signifikant höher.

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