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Koinegg, A.
Position und Beschaffenheit des Foramen palatinum majus und ihre zahnärztlich-chirurgische Bedeutung
[ Diplomarbeit ] Medical University of Graz; 2010. pp. 62 [OPEN ACCESS]
FullText

 

Authors Med Uni Graz:
Advisor:
Weiglein Andreas
Altmetrics:

Abstract:
Ziel: Diese Untersuchung hatte zum Ziel, die Lage des Foramen palatinum majus anatomisch darzustellen und zu analysieren, um in der zahnärztlichen Chirurgie Eingriffe in dieser Region unter Schonung der Arteria palatina und des Nervus palatinus durchführen zu können. Diese Erkenntnis ist von großer Bedeutung, um damit verbundene Komplikationen, insbesondere bei Durchtrennung der Arteria palatina zu vermeiden. Explizit angeführt muß diese Arterie vom elastischen Typ werden, da sie bei einer vollständigen Spaltung in den Canalis palatinus retrahiert und die Blutung nur nach kieferchirurgischem Aufsuchen im Canalis palatinus und setzen einer Ligatur gestillt werden kann. Material und Methoden: Diese anatomische Untersuchung wurde an 200 bezahnten Schädeln beiderlei Geschlechts (117 weibliche und 83 männliche Individuen) im Alter von 48 bis 102 Jahren am Anatomischen Institut Graz, Österreich durchgeführt. Die Lage und der Durchmesser des Foramen palatinum majus wurde mit Hilfe einer Schublehre (Zürcher Modell), auf den zehntel Millimeter genau, vermessen. Die als Bezugspunkte herangezogenen anatomischen Strukturen waren die Fissura palatina mediana und der Abgang des Processus alveolaris maxillae, sowie der Mittelpunkt des Foramen palatinum majus. Ergebnisse: Die Ergebnisse zeigten einen mittleren Abstand des Mittelpunktes des Foramen palatinum majus von der Fissura palatina mediana (Strecke A) von 15,8 mm. Die Strecke zwischen Mittelpunkt des Foramen und Abgang des Processus alveolaris vom Palatum (Strecke B) betrug im Mittel 2,8 mm. Das arithmetische Mittel des Anteils von Strecke B an der Strecke AB betrug 15,9 %, das entspricht circa einem Sechstel. Weiters wurde der transversale und longitudinale Durchmesser des Foramen palatinum majus bestimmt, wobei ersterer bei 2,8 mm, zweiterer bei 4,3 mm lag. Die Beschaffenheit des nach vorne weisenden, an den meisten Schädeln sich als Sulcus darstellenden, Bereichs zur Aufnahme der Arteria und des Nervus palatinus erwies sich als sehr variabel: Die morphologische Bandbreite lag zwischen einer kaum ausmachbaren Vertiefung bis zu tiefen Sulci. In 1,25% der Fälle zeigte sich sogar eine vollständige, hauchdünne, in sagittaler Ausdehnung nur 2 bis 3 mm starke knöcherne Umfassung ohne Korrelation zum Bezahnungszustand. Konklusion: Die Ergebnisse bestätigen, dass, aufgrund der Variabilität der knöchernen Umfassung des Sulcus, bei chirurgischen Eingriffen die Darstellung und die, dadurch erst mögliche, Schonung der Arteria palatina obligat ist.

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