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Selected Publication:

Zwinger, K.
Suchtmittelgebrauch in der Schwangerschaft
[ Diplomarbeit ] Medical University of Graz; 2010. pp. 63 [OPEN ACCESS]
FullText

 

Authors Med Uni Graz:
Advisor:
Giegerl Elisabeth
Lang Uwe
Altmetrics:

Abstract:
Diese Diplomarbeit befasst sich mit dem Drogenmissbrauch während der Schwangerschaft. Ihr Ziel ist es, die verschiedensten Einflüsse von Suchtmitteln auf mutter und Kind prä-, peri- und postpartal darzustellen, sowie auch einen Einblick in die aktuelle Rechtslage zu geben. Dafür wurde im Rahmen einer ausführlichen Literaturrecherche Daten aus verschiedensten Quellen zusammengetragen, gegenseitig verglichen und danach teilweise in dieser Arbeit eingebracht. Einleitend werden Informationen über die gängigsten legalen und illegalen Suchtmittel gegeben, zu welchen besonders Nikotin, Alkohol, Opiate, Ecstasy, Speed, Amphetamine und Cocain gezählt werden. Da bei Schwangeren mit illegalen Drogenabusus nur selten ein Einzelsubstanzmissbrauch vorliegt, wird hier von einem "polytoxicomanan Konsummuster" gesprochen. Aus diesem Grund ist eine genaue Abgrenzung über die Auswirkungen einzelner Drogen auf den Organismus der Schwangeren und ihres Ungeborenen schwierig. Neben den sichtbaren Folgen, wie z.B. Gesichtsdeformitäten, welche zum Teil durch plastische Chirurgie behoben werden können, existieren auch irreversible Schäden, welche während der Gehirnentwicklung entstanden sind und sich im weiteren Leben des Kindes durch verminderte soz. Kompetenzen bis hin zur geistigen Retardierung äußern können. Auch andere organschäden sind keine Seltenheit. Diese können sich beispielsweise in Form eines Herzfehlers äußern oder, wie bei mütterlichen Nikotinabusus, durch eine verminderte Lungenfunktion im späteren Erwachsenenalter des Kindes darstellen. Das Substitutionsprogramm, indem sich viele Schwangeren befinden, stellt eine eigene Herausforderung für ihre Betreuung dar, denn auch wenn es für Drogenabhängige einen Benefit darstellt, muss bei Graviden immer eine Risiko-Nutzen Abschätzung vom jeweils behandelnen Arzt durchgeführt werden. Da ein kontrollierter Substanzkonsum immer vorteilhafter für das Ungeborene is als der willkürliche Abusus oder derEntzug der Schwangeren, fällt die Entscheidung meistens zu Gunsten einer Substitolbehandlungaus, auch wenn postpartal mit einer Morphinentzugssymptomatik zu rechnen ist. Diese Kinder benötigen deshalb besondere Frsorge um ihnen einen soweit als möglich schmerzfreie Entwöhnung zu ermöglichen. Die Gesetzeslage zu diesem Thema ist nicht immer klar definiert. Der Schutz des Kindes beginnt meist erst mit der Geburt, davor ist ein Eingriff durch die gegebene persönliche Freiheit der Mutter nicht möglich. Auch postpartal ist es für das Rechtssystem schwierig aufgrund der dann vorherrschenden elterliche Rechte.

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