Gewählte Publikation:
Loindl, A.
Akute myeloische Leukämie - Remissionen und Überleben des Gesamtpatientenkollektiv der klinischen Abteilung für Hämatologie des LKH Graz
[ Diplomarbeit ] Medical University of Graz; 2010. pp. 57
[OPEN ACCESS]
FullText
- Autor*innen der Med Uni Graz:
- Betreuer*innen:
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Jaeger Gerald
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- Abstract:
- Einleitung: Die akute myeloische Leukämie ist eine maligne neoplastische Erkrankung der hämatopoetischen Zellen. Die Fortschritte in der Behandlung sind in der Literatur ausschließlich für selektionierte Patientenkollektive definiert. Ziel der Arbeit ist es die heute zu erreichenden Therapieerfolge innerhalb eines unselektionierten Gesamtpatientenkollektivs zu analysieren. Methoden: Die Patientendaten wurden unter Zuhilfenahme der Krankenakten und eines EDV gestützten Patientendatenarchivs für den Zeitraum 2002 bis 2008 erhoben. Die Daten von insgesamt 186 Patienten wurden retrospektiv ausgewertet. Die Auswertung erfolgte sowohl für das Gesamtkollektiv, als auch für einzelne Subgruppen. Ergebnisse: Bei 178 Pateinten war die Erhebung der Remissionen nach Erstlinien-Therapie möglich. Davon erreichten 119 Erkrankte (67%) eine Vollremission, jedoch erlitten 56 Patienten (47%) ein Rezidiv. Das mediane Gesamtüberleben betrug 0,95 Jahre, wobei etwa die Hälfte der 91 überlebenden Patienten den Status einer Vollremission aufwiesen. Die 5-Jahres Überlebensrate betrug für das Gesamtkollektiv 21%. Im Vergleich der Subgruppen konnten wie erwartet statistisch signifikante Vorteile für die De-novo AML- und die jüngeren (<=65 Jahre) AML-Patienten aufgezeigt werden. Diskussion: In der Literatur werden für z.T. hochselektionierte Patientenkollektive Remissionsraten zwischen 60-80% angegeben. Die vorliegende Analyse ermittelt eine Gesamtremissionsrate von 78% bei einem völlig unselektionierten Kollektiv, das alle Altersgruppen und alle als prognostisch schlecht bewertete Fälle mit einschließt. Eine ähnliche Situation findet sich in der Überlebensanalyse. So wurde z.B. in einer Studie des National Cancer Institute, bei der in den USA registrierte AML Patienten statistisch ausgewertet wurden, eine Überlebensrate der analysierten Patienten nach 5 Jahren von 21% beschrieben. Ein mit 21,4% 5- Jahres Überleben praktisch identes Ergebnis konnte im Grazer Kollektiv erzielt werden. Die eigenen Daten in prognostisch guten Subgruppen sind dabei z.T. deutlich besser. Ob hierbei im internationalen Vergleich die in Österreich noch völlig fehlenden Restriktionen innerhalb des Gesundheitssystems eine Rolle spielen ist gesondert zu analysieren.