Selected Publication:
Windhaber, B.
Ergebnisse der assistierten Reproduktion bei Frauen mit polyzystischen Ovarien und Polyzystischem Ovar Syndrom - Review des aktuellen Wissensstandes
[ Diplomarbeit/Master Thesis ] Medical University of Graz; 2010. pp.84
[OPEN ACCESS]
FullText
- Authors Med Uni Graz:
- Advisor:
-
Urdl Wolfgang
- Altmetrics:
- Abstract:
- Das Polyzystische Ovar Syndrom (PCOS) ist eine der häufigsten Endokrinopathien und betrifft 5-10% der Frauen im gebährfähigen Alter. Beim PCOS handelt es sich um ein heterogenes Syndrom welches durch das Auftreten von Polyzystischen Ovarien (PCO), Hyperandrogenismus und chronischer Anovulation gekennzeichnet ist.
Ätiologie und Pathogenese von PCO und PCOS sind nicht eindeutig geklärt. Das PCOS scheint eine multisystemische Entität mit verschiedenen Eintrittspforten zu sein, welche für die Entstehung pathologischer Mechanismen verantwortlich sein können. So spielen die Dysregulation der Achse Dienzephalon-Hypophyse-Ovar, primär intraovarielle Störungen, Störungen im Bereich der Insulin-Signal-Transduktion, Hyperandrogenämien anderer Ätiologie
und der Faktor Adipositas per se eine wesentliche Rolle.
Frauen mit PCO und PCOS haben ein erhöhtes Risiko für die Manifestation von Diabetes Mellitus Typ II (DM Typ II), kardiovaskulären Erkrankungen, thromboembolischen
Komplikationen, Endometriumkarzinomen und psychischen Problemen.
Über die Behandlung infertiler Frauen mit PCO und PCOS wurde viel diskutiert. Derzeit wird folgende Vorgehensweise befürwortet: Bevor eine Therapie eingeleitet wird, sollte vor allem bei adipösen Frauen eine Gewichtsreduktion empfohlen und die Auswirkung sogenannter Lifestyle-Faktoren auf die Fertilität besprochen werden. Frauen mit PCO oder PCOS ohne Kinderwunsch sollten mit Antiandrogenen, eventuell in Kombination mit einem oralen Kontrazeptivum behandelt werden. Bei Frauen mit Kinderwunsch stellt das Antiöstrogen
Clomiphencitrat (CC) die first-line Therapie dar. Zur empfohlenen second-line Therapie zählen Gonadotropine und das sogenannte laparoskopische ovarian drilling (LOD). Die empfohlene third-line Therapie ist eine In-Vitro Fertilisierung
(IVF). Der Einsatz des Insulinsensitizers Metformin kann vor allem bei adipösen Frauen mit PCO und PCOS und bestehender Insulinresistenz von Vorteil sein.
Die In-Vitro-Maturation ist eine Reproduktionstechnik (ART) welche speziell bei Frauen mit PCO und PCOS Erfolg verspricht. Da bei diesem Verfahren keine hormonelle Stimulation notwendig ist, können Nebenwirkungen welche mit einer solchen Therapie assoiiert sind, verhindert und das Risiko für die Entstehung eines Überstimulationssyndroms (OHSS) reduziert werden.