Selected Publication:
Poglitsch, R.
Neonatales Outcome in Fällen schwerer Präeklampsie in Abhängigkeit vom Entbindungszeitpunkt
[ Dissertation ] Medical University of Graz; 2010. pp.105
[OPEN ACCESS]
FullText
- Authors Med Uni Graz:
- Advisor:
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Giuliani Albrecht
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Mörtl Manfred Georg
- Altmetrics:
- Abstract:
- In einer retrospektiven Untersuchung wurde das neonatale Outcome von 585 Kindern untersucht, deren Mütter während der Schwangerschaft an arteriellem Hypertonus erkrankt waren. Die Klassifikation der Hypertonie in der Schwangerschaft mit Identifikation der Fälle von Präeklampsie wurde mittels des ¿Report of the National High Blood Pressure Education Program, Working Group on High Blood Pressure in Pregnancy¿ (Am J Obstet Gynecol 2000; 193:785-99) vorgenommen. Das neonatale Outcome wurde am ersten Tag, in der frühen Neugeborenenperiode (erste Lebenswoche), in der späten Neugeborenenperiode (erster Lebensmonat) und bei Entlassung untersucht. Drei Hauptfaktoren können das Outcome von Neugeborenen bei dieser Erkrankung beeinflussen: Die Frühgeburtlichkeit, die Wachstumsretardierung (SGA) und eine hypothetische Mediatorenbelastung durch die mütterliche Erkrankung. Die Inzidenz der milden und schweren Präeklampsie ist möglicherweise wesentlich geringer als bisher angenommen, wenn die Kriterien des Report of National High Blood Pressure in Pregnancy und des American College of Obstetrician and Gynecologists oder die des "American College of Obstetrician and Gynecologists", die sogenannte Mississippi-Klassifikation zur Diagnostik angewendet werden. Bei reifen Neugeborenen fällt der Einfluss der Frühgeburtlichkeit auf das Outcome des Neugeborenen weg und damit ist der mögliche Einfluss einer hypothetischen Mediatorenbelastung durch die mütterliche Erkrankung gut zu beurteilen. Den Ergebnissen zufolge hat die Behandlung bei reifen Neugeborenen keinen Einfluss auf das neonatale Outcome. Bei unreifen Frühgeborenen kommt es in der Gruppe der aggressiv behandelten Patientinnen häufiger zu einer niedrigen rektalen Temeperatur des Neugeborenen. Bei sehr unreifen Neugeborenen findet sich in der Gruppe der stabilisierten Patientinnen häufiger ein stark erniedrigter pH - Wert der Nabelschnurarterie und eine erhöhte Intubationsdauer. Allerdings beruht die Datenlage in dieser Altersgruppe auf sehr geringen Fallzahlen, wodurch das Ergebnis nur eingeschränkt beurteilbar ist. Die Prolongation der Schwangerschaft zur Senkung der Frühgeburtlichkeit bei sehr unreifen Neugeborenen ist eine Option. In der Gruppe der unreifen Neugeborenen dürfte der Aufwand einer Prolongation aus kinderärztlicher Sicht gegenüber der reinen Stabilisierung der Mutter nicht gerechtfertigt sein. Die Stabilisierung der Mutter im Sinne einer Reduktion der Mediatorenbelastung hat in der Gruppe der reifen Neugeborenen keinen Einfluss auf das frühkindliche Outcome.