Selected Publication:
Geissler, F.
Diagnostische Kriterien der Erythrodermie
[ Diplomarbeit/Master Thesis ] Medical University of Graz; 2009. pp.86
[OPEN ACCESS]
FullText
- Authors Med Uni Graz:
- Advisor:
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Fink-Puches Regina
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Hofer Angelika
- Altmetrics:
- Abstract:
- Als Erythrodermie wird eine generalisierte Rötung der Haut, mit mehr oder weniger stark ausgeprägter Desquamation, bezeichnet. Vervollständigt wird das Krankheitsbild durch palmoplantare Keratosen, Onychopathien und Effluvium capillorum. Es ist für den menschlichen Körper ein belastendes Zustandsbild, das einen letalen Ausgang nehmen kann. Erythrodermien sind deshalb, ungeachtet der zugrunde liegenden Ursache Anlass zu intensiver Abklärung und Therapie. Die Grundlage einer effizienten Behandlung ist die Diagnose der Ätiologie. In bisherigen Studien wurde jedoch meist nur die histopathologische Untersuchung, als diagnostisches Hilfsmittel bei der Ursachensuche, angewandt. In vielen Fällen brauchte es einen langen Zeitraum bis eine endgültige Diagnose gestellt werden konnte. In unserer Studie wollten wir deshalb die Wertigkeit einzelner Laborbefunde prüfen und einen diagnostischen Algorithmus für Patienten mit Erythrodermie entwickeln. Unsere Studie beinhaltet die Daten von 157 Patienten mit erythrodermatischem Zustandsbild. Die Patienten wurden einer der folgenden, von uns definierten ätiologischen Gruppen, zugeteilt: Atopische Dermatitis, präexistente Dermatosen wie Psoriasis vulgaris, Lymphome, Arzneimittel induzierte Erythrodermie und idiopathische Erythrodermie. Eine frühzeitige Diagnose ist besonders bei Malignom-assoziierten Erythrodermien von großer Bedeutung. Kutane T-Zell-Lymphome stellen jedoch auch heute noch eine diagnostische Herausforderung dar. In unserer Studie wurden einzelne Parameter überprüft, die bei der Identifizierung von Lymphompatienten hilfreich sein könnten. Die Ergebnisse zeigen, dass neben der histopathologischen Untersuchung, auch die Bestimmung des Gesamt-IgE Spiegels, spezifischer IgE-Werte, Labordaten und die FACS-Analyse von Bedeutung sind. Bei Patienten deren Ätiologie nicht diagnostiziert werden konnte, wurde in bisherigen Studien angenommen, dass nicht diagnostizierte Atopien, Medikamentenintoleranzreaktionen, Lymphome und andere okkulte Malignome die Auslöser idiopathischer Erythrodermien sind. Anhand der in dieser Studie untersuchten diagnostischen Kriterien zeigt sich, dass es sich bei den idiopathischen Erythrodermien um eine, von Lymphomen, Atopien, Medikamentenintoleranzreaktionen und Psoriasis vulgaris, gut abgrenzbare Form der Erythrodermie handelt. Anhand unserer Ergebnisse haben wir einen diagnostischen Pfad entwickelt. Eine umfassende Diagnostik, wie sie unsere Studie beschreibt, ist bei jeglicher Erythrodermieform unerlässlich und stellt die Grundlage für die erforderliche Therapie der Patienten dar.