Gewählte Publikation:
Liebhauser, M.
Schmerztherapie - Morphinäquivalenz in der Schmerztherapie: eine Evidenz basierte Betrachtung
[ Diplomarbeit ] Medical University of Graz; 2009. pp.58
[OPEN ACCESS]
FullText
- Autor*innen der Med Uni Graz:
- Betreuer*innen:
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Sandner-Kiesling Andreas
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- EINLEITUNG: Die Thematik der Morphinäquivalenz ist in der Schmerztherapie ganz wesentlich. Laut aktueller Literatur leidet jeder Mensch mindestens einmal in seinem Leben an akuten und/oder chronischen Schmerzen. Einerseits gilt nach wie vor das Behandlungsschema welches 1986 von der World Health Organisation vorgestellt wurde, jedoch ist dieses Schema in der Behandlung von chronischen Schmerzen nicht mehr ausreichend. Als Goldstandard in der Opioidtherapie gilt nach wie vor das Morphin. Erstmals wurde es 1804 vom deutschen Apotheker Friedrich Wilhelm Adam Sertürner in Einbeck isoliert. Seit damals gibt es eine Vielzahl von Morphin Derivaten, die in der Schmerztherapie Anwendung finden. All diese Produkte haben ihre Vor- und Nachteile. Es ist notwendig, dass die Substanzen bezüglich Ihrer Wirkstärke miteinander verglichen werden können. Dafür wurde der Ausdruck Morphinäquivalenz geprägt. Die Morphinäquivalenzdosis ist definiert als ein Maß für die Potenz eines Schmerzmittels. Die analgetische Potenz des Morphins wird mit der Zahl Eins beschrieben. Das Äquivalent der analgetischen Potenz des jeweiligen Medikamentes wird mit der des Morphins verglichen. METHODIK: Durch die Recherche in den elektronischen Datenbanken PubMed, Ovid und Embase, sowie Material und Referenzen von den in Österreich führenden Pharmaunternehmen wurden Daten gesammelt und ausgewertet. ERGEBNISSE: Diese Arbeit zeigt eine aktualisierte Morphin-Äquivalenztabelle, die aus dem Range von publizierten Daten errechnete Mittelwerte angibt. Ein praktisches Arbeiten im klinischen Alltag soll dadurch erleichtert werden. Ein weiterer Schwerpunkt wurde auf den Gender Aspekt bezüglich der Schmerzempfindung und deren Therapie gesetzt. DISKUSSION: Es konnte herausgefunden werden, dass nicht alle derzeit im Gebrauch befindlichen Opioide eine Evidenz basierte, durch Studien belegte Morphinäquivalenz aufweisen. Außerdem konnten auch keine relevanten Daten zu der Fragestellung der Gender spezifischen Morphinäquivalenz gefunden werden. Dies macht deutlich, dass sowohl für die Morphinäquivalenz als auch auf den Gender Aspekt noch wissenschaftliche Arbeiten ausständig sind.