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Gewählte Publikation:

Dampf, S.
A Cohort Study on Fractures in Children and Adolescents
[ Diplomarbeit ] Medical University of Graz; 2009. pp. 66 [OPEN ACCESS]
FullText

 

Autor*innen der Med Uni Graz:
Betreuer*innen:
Schalamon Johannes
Altmetrics:

Abstract:
Verletzungen zählen nach wie vor zu einem der weltweit größten Probleme im Kindes- und Jugendalter, wobei in 10-25% der Fälle Knochenbrüche daraus resultieren. Trotz der Häufigkeit von Frakturen ist nur wenig bekannt über ihre Verteilung, Ursachen und Mechanismen. Das Ziel dieser Arbeit war, eine epidemiologische Aufstellung der Häufigkeiten und Geschlechtsverteilung zu machen, sowie die näheren Umstände, die zu diesen Verletzungen führen, zu erheben. Alle Kinder die im Zeitraum zwischen Dezember 2004 und Oktober 2006 an der Universitätsklinik für Kinder- und Jungendchirurgie in Graz behandelt wurden, wurden prospektiv dokumentiert. Diese wurden dann in 4 Altersgruppen unterteilt: Kinder jünger als ein Jahr, Vorschüler (1-6 Jahre), Schüler bis zur Pubertät (6-14 Jahre) und Jugendliche über 14 Jahre. In diese retrospektive Studie wurden 3.339 Patient/Innen mit 3421 Frakturen eingeschlossen. In 61,3% (n=2096) der Untersuchten konnten Knochenbrüche bei männlichen Patienten festgestellt werden, wobei Mädchen in nur 38,7% (n=1325) betroffen waren. Bei der Betrachtung des Durchschnittsalters beider Geschlechter konnte gezeigt werden, dass Mädchen mit 8,2 Jahren früher betroffen waren als Jungen (9,8 Jahre). Es wurde außerdem sichtbar, dass es einen Anstieg der Inzidenzen bis zum Alter von 11 Jahren bei weiblichen beziehungsweise 12 Jahren bei männlichen Patienten gab. Mehr als ein Drittel aller Knochenbrüche fanden an Sportstätten statt (34,7%), während Unfälle zu Hause (17,6%) und im Freien (16,7%) nur halb so häufig auftraten. Anhand der Analyse der erhobenen Daten konnten die drei häufigsten Mechanismen gezeigt werden: Stürze in der Ebene (41,9%), Stürze von einer Höhe unter drei Metern (23,2%) und unabsichtlicher Zusammenstoß mit einer Person oder einem Gegenstand (18,2%). Diese Mechanismen zusammen waren für 83,3% aller Frakturen verantwortlich. Die distale Radiusfraktur wurde in 15,3% der Fälle diagnostiziert und war somit die häufigste Verletzung in der Studie. Außerdem waren Frakturen an den Finger mit 14% und der Bruch beider distaler Unterarmknochen (Ulna und Radius) mit 8% ebenfalls häufige Lokalisationen. Die Resultate aus dieser Arbeit könnten hilfreich sein, Strategien zur Verletzungsprävention zu entwickeln. Eine Risikoreduktion könnte erreicht werden durch das Tragen von Schutzausrüstungen.

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