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Blaschitz, B.
Detektion metabolischer Risikofaktoren unter besonderer Berücksichtigung der Suchtentwicklung in der Frühentstehung juveniler Adipositas
[ Diplomarbeit ] Medical University of Graz; 2009. pp.65
[OPEN ACCESS]
FullText
- Authors Med Uni Graz:
- Advisor:
-
Mangge Harald
- Altmetrics:
- Abstract:
- Weltweit, vor allem in den westlichen Industrieländern, kam es in den letzten Jahren zu einer rapiden Zunahme von Übergewicht und Adipositas unter Jugendlichen und jungen Erwachsenen. Das dies immer mehr zum Problem auch unseres Gesundheitssystems wird, ist abzusehen, wenn man die Folgen juveniler Adipositas bedenkt.
Diese Diplomarbeit gewährt einen Überblick über Definition, Epidemiologie, Ursachen, Pathogenese auf endokrinologischer Ebene und Folgeerkrankungen der juvenilen Adipositas. Der praktische Teil wurde im Rahmen von STYJOBS (STyrian Juvenile Obesity Study) durchgeführt. Es wurden 11 adipöse und 11 normalgewichtige Jugendliche im Alter von 15-25 Jahren untersucht. Wir führten eine Blutanalyse, eine Erhebung von Adipositas relevanten Anamnesedaten und eine Lipometrie durch. Dies diente dazu, verschiedene Parameter für die juvenile Adipositas zu finden, welche sich signifikant in beiden Gruppen unterschieden. Weiters wurde ein funktionelles MRT (3Tesla) veranlasst, was unterschiedliche Sättigungsmuster auf Nahrungsreize (hochkalorische, niedrigkalorische Nahrungsmittel und neutrale Bilder) in den beiden Gruppen zeigen sollte. Die Annahme war, dass vor allem Abbildungen von hochkalorischen Nahrungsmitteln über eine gesteigerte Dopaminausschüttung im Belohnungssystem zu einer Aktivitätserhöhung im Bereich des mesolimbischen Systems führen würden.
Die Ergebnisse: In der Blutanalyse zeigte sich in der Gruppe der Übergewichtigen das HDL-Cholesterin vermindert, das Leptin und das hs-CRP erhöht, welche direkte Marker für die Entstehung einer Atherosklerose darstellen. In der Auswertung der Anamnesedaten zeigte sich ein Zusammenhang zwischen einer bereits bestehenden Adipositas in der Familie, einer Adipositas der Mutter in der Schwangerschaft und der Stilldauer. Weiters konnte gezeigt werden, dass adipöse Jugendliche eine erhöhte WHT und WHTR aufwiesen, welche ebenfalls als kardiovaskuläre Risikofaktoren gelten. In der Lipometrie zeigte sich vor allem eine stammbetonte Fettsucht bei den untersuchten adipösen Jugendlichen. Das fMRI brachte zwar bei der Auswertung der Bilder hochkalorischer Nahrungsmittel, in der Gruppe der Adipösen, nicht die erwartete Aktivierung im mesolimbischen System, dafür zeigte sich eine vermehrte Aktivität im Temporallappen. Man weiß, dass der Temporallappen sehr eng mit dem mesolimbischen System in Verbindung steht, was bereits in vorangegangenen Studien gezeigt werden konnte. Die genaue Bedeutung im Zusammenhang von Sucht und juveniler Adipositas bleibt bis dato aber noch nicht vollständig geklärt.