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Suppan, M.
Die Versorgung des akuten Koronarsyndroms (ACS) in der Steiermark. Auswertung der Daten des steirischen ACS-Registers von 2006 bis 2008
[ Diplomarbeit ] Medical University of Graz; 2009. pp. 85 [OPEN ACCESS]
FullText

 

Authors Med Uni Graz:
Advisor:
Brussee Helmut
Watzinger Norbert
Altmetrics:

Abstract:
Seit dem Jahr 2006 gibt es in der Steiermark eine 24 Stunden Akut-Herzkatheterbereitschaft. Sämtliche in einem steirischen KAGes Krankenhaus aufgenommenen Patienten mit einem akuten Koronarsyndrom (ACS) wurden in einem ACS-Register registriert. In der vorliegenden Studie wurde die Behandlung des ACS in der Steiermark für die Jahre 2006 bis 2008 evaluiert. Die gesammelten Daten gaben einen Überblick über das ACS Management und ermöglichten einen Vergleich mit anderen Ländern sowie mit den gültigen Guidelines. Weiters wurden auf dieser Basis Ansätze zur Versorgungsverbesserung aufgezeigt. Insgesamt wurden 6819 ACS Patienten erfasst. Die demographischen Daten wurden mittels Interferenzstatistik ausgewertet. Spezifische statistische Auswertungen wurden im Rahmen dieser Studie nur für die STE-ACS (ST-Streckenhebungs ACS) Subgruppe durchgeführt. Es wurden 68% NSTE-ACS Patienten und 32% STE-ACS (Nicht-ST-Streckenhebungs ACS) Patienten erfasst. Das allgemeine Männer/Frauen Verhältnis betrug 1,7. Das Durchschnittsalter des gesamten Patientenkollektivs war 70 Jahre. Frauen hatten ein durchschnittliches Erkrankungsalter von 75 Jahren, Männer von 68 Jahren. Das Durchschnittsalter von STE-ACS Patienten betrug 68 Jahre, von NSTE-ACS Patienten 71 Jahre. Generell war ein Rückgang der Versorgungszeiten zu beobachten. 54,8% aller STE-ACS Patienten erhielten eine PPCI innerhalb der empfohlenen 120 Minuten (contact to balloon time), 43,4% innerhalb von 90 Minuten. Im Mittel betrug die contact to balloon time im Jahr 2006 121 Minuten, im Jahr 2008 nur 99 Minuten. Städtische Regionen zeigten signifikant kürzere Zeitspannen bezüglich der Initiation einer PPCI bei STE-ACS Patienten im Vergleich zu ländlichen Regionen (p<0,01). Die Art der Erstversorgung (Rettung oder Notarzt) zeigte keinen signifikanten Einfluss auf die Zeitspanne vom ersten medizinischen Kontakt bis zur PPCI. Der Anteil an STE-ACS Lysepatienten ging von 19,2% (2006) auf 8,2% (2008) zurück. Die Einführung der 24 Stunden Akut-Herzkatheterbereitschaft hat zu einer Verbesserung des ACS Managements und zu einer Verkürzung der einzuhaltenden Zeitspannen für STE-ACS Patienten geführt. Im Vergleich mit internationalen ACS Registern ist das steirische Modell zufriedenstellend, bietet jedoch auch Raum zur Verbesserung.

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