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Gewählte Publikation:

Puchmann, S.
BEDEUTUNG DER OSTEOPATHIE FÜR DEN ALLGEMEINMEDIZINER UNTER BESONDERER BERÜCKSICHTIGUNG VON NICHT- SPEZIFISCHEN RÜCKENSCHMERZEN
[ Diplomarbeit ] Medical University of Graz; 2008. pp. 88 [OPEN ACCESS]
FullText

 

Autor*innen der Med Uni Graz:
Betreuer*innen:
Sandner-Kiesling Andreas
Altmetrics:

Abstract:
Hintergrund: Die Schulmedizin ist inzwischen aufgrund der Wissensvermehrung so komplex geworden, dass es Spezialisten sogar innerhalb von Facharztgruppen gibt, weil ein Einzelner kaum mehrere Bereiche überblicken kann. Das der Natur zugrundeliegende Prinzip der Ganzheitlichkeit wird verletzt. Symptomatisch dafür ist die Zunahme von Befindlichkeitsstörungen und Schmerzen, deren Ursache selbst mit modernsten Diagnoseverfahren nicht gefunden werden. Die Therapie von Schmerzen gehört zu den Kernaufgaben eines jeden Arztes. Doch der Weg zu einer effizienten Schmerztherapie ist oft mühsam und verlangt neben großem medizinischen Wissen zusätzlich hohe soziale Kompetenz. Das Konventionelle Therapiekonzept, in dessen Mittelpunkt die ungezielte Verordnung von Analgetika und allenfalls passiven Maßnahmen aus der Physiotherapie standen, hat sich bei chronischen Schmerzen als unzureichend erwiesen. Entscheidend an der neuen Entwicklung ist, dass man von rein somatischen Therapiekonzepten Abstand genommmen hat. Methoden: Zur Untersuchung der Bedeutung der Osteopathie als neue, nichtmedikamentöse Schmerztherapie mit besonderer Berücksichtigung des nicht- spezifischen Kreuzschmerzes wurde eine Literaturrecherche durchgeführt. Resultate: Durch die Anwendung der Osteopathie kann die Lebensqualität vieler Menschen mit chronischen Schmerzen verbessert werden. Insbesondere ist die Effizienz bei der Behandlung des nicht- spezifischen Kreuzschmerzes durch klinische Studien bewiesen. Zusammenfassung: 21% der Bevölkerung leidet in Österreich an chronischen Schmerzen. Noch immer werden in vielen Fällen zur Therapie von chronischen Schmerzen ausschließlich medikamentöse Behandlungsverfahren angewendet. Bei der gigantischen Anzahl an Medikamenten ist die Kenntnis aller Wechselwirkungen unmöglich geworden und bei der Betrachtung der Häufigkeit und Vielfalt an Nebenwirkungen gängiger Analgetika ist jede Dosisreduktion durch nichtmedikamentöse Verfahren zu begrüßen. Die Osteopathie gehört zum Bereich der manuellen Medizin. Die wichtigsten Grundlagen sind das Funktionieren des Körpers als Einheit, seine Fähigkeit zu Selbstregulation, sowie das Wechselspiel von Struktur und Funktion. Ziel ist, Einschränkungen der Beweglichkeit von Geweben zu korrigieren und dadurch körperliches und seelisches Wohlbefinden wieder herzustellen. Die Osteopathie wendet Behandlungskonzepte neben dem Bewegungs- und Stützapparat, auch im Bereich der Viszera und des Kraniosakralen Systems an. Tatsächlich ist die mit Osteopathie erzielte Schmerzreduktion vergleichbar mit jener durch NSAIDs.

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