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Gewählte Publikation:

Kerle, I.
Der Einfluss von akuter Infektion und Malnutrition auf die Gebrechlichkeit bei geriatrischen Patienten
[ Diplomarbeit ] Medical University of Graz; 2009. pp.72 [OPEN ACCESS]
FullText

 

Autor*innen der Med Uni Graz:
Betreuer*innen:
Roller-Wirnsberger Regina
Altmetrics:

Abstract:
Hintergrund: Hospitalisierung führt beim geriatrischen Patienten oftmals zum Verlust der Selbstständigkeit im täglichen Leben. Der Zusammenhang zwischen den funktionellen Parametern Barthel-Index (BI) und Handdrucksstärke, MMSE sowie einer bestehenden Malnutrition wurde bisher nicht ausreichend untersucht. Ziel der Studie war, diese Zusammenhänge bei Patienten, die auf Grund einer Infektion ins Universitätsklinikum Graz aufgenommen wurden, zu klären. Methoden: Bei 20 Patienten über 65 Jahren, die auf Grund einer Infektion ins LKH Graz aufgenommen wurden, wurde der BI, die MMSE, der Time-get-up-and-go-Test sowie eine Messung der Handdruckstärke mittels Vigorimeter zu Beginn ihres stationären Aufenthaltes sowie 4 Tage später durchgeführt. Diese Werte wurden verglichen und mit Grunddaten der Patienten inklusive BMI und Punktezahl des Mangelernährungsscreenings - sowie Laborergebnissen in Verbindung gebracht. Resultate: 50 % der Studienteilnehmer erzielten beim MMSE nach Therapiebeginn ein besseres Ergebnis als bei Aufnahme. Hierfür konnte eine statistische Signifikanz gezeigt werden (p<0,01). Der BI verschlechterte sich bei 30 % durch den stationären Aufenthalt, was den angegebenen Werten in der Literatur entspricht. Beim direkten Vergleich der Kraftmessung vor und nach Therapiebeginn konnte keine relevante Veränderung festgestellt werden. Jedoch ergab sich eine eindeutige Korrelation zwischen MMSE, BI und Vigorimetrie (p jeweils <0,01). Es ergab sich kein Zusammenhang zwischen den funktionellen Parametern und dem BMI oder dem Screening-Score. Diskussion: Der Verlust der Selbstständigkeit bei geriatrischen Patienten durch Infektionen und Krankenhausaufenthalt wurde schon durch etliche Arbeiten bestätigt. Die vorliegende Studie bringt dies mit Gedächtnisleistung und Handdruckstärke in Verbindung und zeigt eine diesbezügliche Korrelation. Breiter angelegte Untersuchungen sind jedoch zum sicheren Beleg dieser Zusammenhänge notwendig, um dem Verlust der Funktionalität besser begegnen und ihn eventuell mit einer bestehenden Malnutrition in Verbindung setzen zu können.

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