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Gewählte Publikation:

Neuwirth, T.
Die Bedeutung der Harnproteinanalyse im Verbund mit der Harnzytologie in der Differentialdiagnose renaler Erkrankungen
[ Dissertation ] Medical University of Graz; 2003. pp.

 

Autor*innen der Med Uni Graz:
Betreuer*innen:
Horina Joerg
Wirnsberger Gerhard
Altmetrics:

Abstract:
Zur Untersuchung der Bedeutung der Harnproteinanalyse im Verbund mit der Harnzytologie in der Differentialdiagnose renaler Erkrankung wurden 22 Patienten mit nierenbiotpisch bestätigter Diagnose herangezogen. Die Ergebnisse des Harstreifentests, der Harnzytologie und des automatisierten Harnzellanalysegerätes Sysmex UF-100 wurden miteinander verglichen. Die Bedeutung der Harnproteindiagnostik wurde mittels nephelometrisch bestimmter quantitativer Markerproteinangaben, hinsichtlich der Fähigkeit der Differenzierung einer Proteinurie (prärenal, renal, postrenal) und Hämaturei (prärenal, renal, postrenal), erarbeitet. Zusätzlich wurde die Korrelation der Proteinmessungen im 24h-harn mit der Protein/Kreatinin-Ratio geprüft, und es wurde erforscht, wie sich diese Korrelation verbessern lässt. Im Zuge der Untersuchungen konnte festgestellt werden, dass der Harnstreifen in der Erkennung einer renalen Erkrankung eine zu geringe Sensitivität und Spezifität aufweist. Im Gegensatz dazu zeigte der Sysmex UF-100 eine wesentlich höhere Sensitivität und wurde nur noch durch die Bestimmung von Markerproteinen im Harn übertroffen. Es kann daher die Kombination des Harstreifens mit dem Sysmex UF-100 und der Markerproteinbestimmung zum Screening empfohlen werden. Die nachteile jeder dieser diagnostischen Methoden werden so minimiert, und die Sensitivität zur Erkennung einer Nierenerkrankung kann erhöht werden. Für die Abklärung einer Erkrankung der Nieren sollte die Harnzytologie genutzt werden, da diese im Vergleich zu den Auswertungen des Sysmex UF-100 eine höhere Sensitivität in der Erkennung einer glomerulären Hämaturie ergab. Außerdem lassen sich die für eine glomeruläre Hämaturie spezifischen Akanthozyten nur mit der Harnzytologie bestimmen. Mittels Quotientenbildung der Makerproteine konnte für die Erkennung einer renalen Proteinurie und renalen Hämaturie eine sehr hohe Sensitivität festgestellt werden. Daher ist neben der Harnzytologie auch die qualitative Harnproteindiagnostik zur Differentialdiagnostik renaler Erkrankungen zu empfehlen, um Patienten unnötige weitere Untersuchungen zu ersparen. Anhand der Untersuchungen konnte festegestellt werden, dass eine gute Korrelation der Proteinquantifikation im 24h-Harn mit der Protein/Kreatinin-Ratio herrscht, deren Ungenauigkeiten aber durch längeres Harnsammeln vermindern werden können.

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