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Gewählte Publikation:

Winkler, I.
Impact psychosozialer Betreuung alter Menschen auf die medizinische Situation im Bundesland Steiermark
[ Diplomarbeit ] Medical University of Graz; 2008. pp. 73 [OPEN ACCESS]
FullText

 

Autor*innen der Med Uni Graz:
Betreuer*innen:
Roller-Wirnsberger Regina
Altmetrics:

Abstract:
Die Lebenserwartung in Österreich hat sich in den letzten Jahrzehnten deutlich verändert. Von 1991 bis 2006 lag der Zugewinn für Frauen bei 3,7 Jahren und für Männer bei 4,8 Jahren. Bezug nehmend auf die Mortalität ist in der Steiermark, sowie auch in der gesamten EU, ein deutliches Ost-West-Gefälle erkennbar. In der Steiermark bilden die Süd- und Weststeiermark, als auch die östliche Obersteiermark das Schlusslicht bezüglich der Lebenserwartung. Die Bezirke Mürzzuschlag, Voitsberg, Leibnitz, Bad Radkersburg und Deutschlandsberg sind den Bezirken Feldbach, Weiz und Graz Umgebung mit der gegenwärtigen Entwicklung der steigenden Lebenserwartung deutlich unterlegen. Durch die Veränderung der demografischen Entwicklung und der damit verbundenen Altersstruktur gehört auch die medizinische Versorgung neu orientiert und modernisiert. Das ÖBIG hat im Jahr 1997 unterstützend dafür einen Bedarfs- und Entwicklungsplan erstellt, bei dem das Minimum an sozialer Versorgung einen Dienstposten pro 250 EinwohnerInnen über 65 Jahren darstellt. Bezieht man sich auf den Bevölkerungsstand vom Jahr 2001, so ergibt sich für die Steiermark eine Versorgung von einem Dienstposten für 261 Personen über 65 Jahre. Die Versorgungsdichte in der Steiermark ist den übrigen Bundesländern um etwa 20 Prozent unterlegen. Bezugnehmend auf die Versorgungsdichte sind in den einzelnen Bezirken der Steiermark abermals deutliche regionale Unterschiede zu erkennen. Die Bezirke Leoben, Bruck an der Mur, Voitsberg, Mürzzuschlag, Knittelfeld und Murau unterschreiten den empfohlenen Sollwert der Betreuung alter Menschen durch diplomierte Pflegefachkräfte erheblich. Auch das Angebot an Alten- und PflegehelferInnen ist in den Bezirken Voitsberg, Bruck an der Mur, Weiz, Feldbach, Hartberg, Mürzzuschlag, Murau und Liezen beschränkt. Bei der Betreuung durch Heimhilfen weisen Judenburg und Hartberg die stärkste Unterversorgung auf. Wie im steiermärkischen Psychiatriebericht bestätigt werden konnte, darf von einer flächendeckenden, psychiatrischen Versorgung nicht ausgegangen werden. Laut Publikation des Österreichischen Bundesinstitutes für das Gesundheitswesen (ÖBIG) im Jahr 1999 wird die empfohlene psychiatrische Versorgung nicht einmal bis zur Hälfte erreicht. Steiermarkweit beträgt die Versorgungsdichte bei psychosozialen Betreuungszentren und psychosozialen Tagesstätten etwa 38 Prozent. Die Arbeit befasst sich auch mit den Betreuungs- und Versorgungskonzepten der Bundesrepublik Deutschland und der Schweiz.

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