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Ouschan, S.
Metabolisches Syndrom bei Patienten nach Lebertransplantation
[ Diplomarbeit/Master Thesis ] Graz; 2009. pp.59.
[OPEN ACCESS]
FullText
- Authors Med Uni Graz:
- Advisor:
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Iberer Florian
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Kahn Judith
- Altmetrics:
- Abstract:
- Die Überlebensrate von Patienten nach Lebertransplantation ist im letzten Jahrzehnt stark gestiegen; damit wurden auch die Langzeitkomplikationen nach Lebertransplantation immer offensichtlicher. Exzessive Gewichtszunahme, Hypertonie, Hyperlipidämie, Diabetes mellitus ein Symptomenkomplex, der der Definition des Metabolischen Syndroms entspricht, und von dem man weiß, dass er einen entscheidenden Einfluss auf Morbidität und Mortalität dieses Patientenkollektivs hat. Das Ziel der hier vorliegenden Studie war, die Inzidenz des Metabolischen Syndroms bei Patienten nach Lebertransplantation, die eine Hochrisikogruppe darstellen, zu evaluieren (National Cholesterol Education Program-Adult Treatment Panel III-Kriterien). 97 Patienten, die von Mai 1995 bis Juli 2007 lebertransplantiert wurden, wurden untersucht. Es wurden Daten in Form von Laborwerten, physikalischen Messungen und einer persönlichen Befragung zum Lebensstil gesammelt. Wir evaluierten Risikofaktoren für die Entstehung eines Metabolischen Syndroms, mit Hauptaugenmerk auf die immunsuppressive Therapie, den Lebensstil und sozioökonomischen Hintergrund. Insgesamt erfüllten 54.6% die Kriterien für ein Metabolisches Syndrom; davon zeigten 65% einen erhöhten Bauchumfang, 56% eine Hypertriglyzeridämie, 22% ein erniedrigtes HDL-Cholesterin, 48% einen Hypertonus und 53% einen Diabetes mellitus. Es war jedoch kein signifikanter Einfluss eines bestimmten Immunsuppressivums zu erkennen. Übergewicht, ganz gleich welcher Herkunft, stellte den entscheidenden Faktor in der Entstehung des MS dar; dies zeigte sich einerseits in Form einer signifikant höheren durchschnittlichen Gewichtszunahme nach LTx bei Patienten mit MS von 3.336+3.815 kg, im Vergleich zu jenen ohne MS (1.198+3.561 kg, p<0.006), und andererseits in der Korrelation zwischen Body Mass Index und dem Auftreten eines MS; Patienten mit MS hatten einen durchschnittlichen BMI von 28.353+4.869, im Vergleich dazu zeigten Patienten ohne MS einen BMI von 24.521+4.072 (p<0.001). Zusammenfassend lässt sich sagen, dass in der Nachsorge von Patienten nach Transplantation ein vermehrtes Augenmerk auf die metabolische Situation gelegt werden sollte. Beim ersten Auftreten von Störungen des metabolischen Gleichgewichtes sind dauerhafte metabolische Störungen meist noch reversibel und durch Lebensstiländerung behebbar.