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Kokenge, M.
Komplikationsinzidenz in Abhängigkeit vom Operationszeitpunkt bei akuter Appendizitis Eine retrospektive Studie.
Humanmedizin; [ Diplomarbeit ] Medizinische Universitaet Graz; 2020. pp. 100 [OPEN ACCESS]
FullText

 

Authors Med Uni Graz:
Advisor:
Uranüs Selman
Waha James Elvis
Altmetrics:

Abstract:
Einleitung: Die akute Appendizitis führt bis heute als eine der häufigsten Ursachen zur Entstehung eines akuten Abdomens. Es besteht ein großes Interesse der chirurgischen Forschung die Diagnostik dieser Krankheit durch evidente Forschung zielgerichtet weiterzuentwickeln und somit die Versorgung der PatientenInnen zu verbessern und das Auftreten postoperativer Komplikationen zu minimieren. Es gibt diverse Forschungsarbeiten, die sich damit befasst haben, inwiefern ein Zusammenhang zwischen Verzögerung (Delay) einer Appendektomie und der Inzidenz postoperativer Komplikationen besteht. Methoden: Es handelt sich um ein retrospektives, monozentrisches Studiendesign. Es wurden alle PatientenInnen ab dem 18. bis zum 99. Lebensjahr eingeschlossen, die im Zeitraum von 2014 - 2016 an der Universitätsklinik für Chirurgie des Landeskrankenhaus Graz, auf Grund einer akuten Appendizitis operiert wurden. Neurogene Appendikopathien, chronische Appendizitiden und negative Appendektomien wurden nicht berücksichtigt. Ergebnisse: Es wurden insgesamt 452 PatientenInnen in die Datenauswertung eingeschlossen. Bei der Datenanalyse wurden die Zeitspannen von Erstkontakt (p322=0,017; OR=0,47) / (p360=0,014; OR=0,458) bzw. von stationärer Aufnahme (p151= 0,025; OR=0,491) / (p360= 0,021; OR=0,416) bis zur Operation, mit Hilfe von erhobenen und empirischen Cut-Off Punkten untersucht. Anhand dieser Daten konnte gezeigt werden, dass postoperative Komplikationen bei PatientenInnen entstanden, die frühzeitiger eine Operation erhielten, als PatientenInnen, die postoperativ keine Komplikationen entwickelten. Die deskriptive Statistik lieferte nach Aufteilung des Kollektivs hinsichtlich der Komplikationsinzidenz einen signifikanten Unterschied zwischen PatientenInnen mit perforierter Appendizitis und der Operationsdauer (p=0,003). Innerhalb der Gruppe der PatientenInnen mit postoperativen Komplikationen weisen diejenigen einen deutlich längeren In-Hospital Delay auf, welche infolge der definitiven Therapie eine Re-Operation benötigten. Die Zeitdauer von stationärer Aufnahme bis Operation ergab diesbezüglich eine statistische Signifikanz (p=0,047). Schlussfolgerung: Es besteht kein Zusammenhang zwischen In-Hospital Delay und der Entstehung postoperativer Komplikationen anhand des untersuchten Kollektivs. PatientenInnen mit einem kurzen In-Hospital Delay präsentierten sich zum Zeitpunkt des Erstkontakts mit einer fulminanten Symptomatik und eindeutigen klinischen Zeichen einer akuten Appendizitis. Daher konnte bei Personen mit längerem In-Hospital Delay keine höhere Inzidenz postoperativer Komplikationen festgestellt werden. Möglicherweise ist der In-Hospital Delay ein Risikofaktor für Komplikationen, die eine Re-Operation notwendig machen.

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