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Franke, D.
Langzeitverlauf von Aortenisthmusstenosen bei Erwachsenen nach Therapie im Kindes- und Jugendalter
Humanmedizin; [ Diplomarbeit ] Graz Medical University; 2019. pp. 82
[OPEN ACCESS]
FullText
- Authors Med Uni Graz:
- Advisor:
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Gamillscheg Andreas
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Schweintzger Sabrina
- Altmetrics:
- Abstract:
- Hintergrund und Fragestellung:Trotz zufriedenstellender Ergebnisse sowohl nach chirurgischer als auch nach katheterinterventioneller Therapie einer Aortenisthmusstenose (AIST) im Kindesalter, können im Langzeitverlauf zum Teil gravierende Komplikationen auftreten, wie die Entwicklung eines arteriellen Hypertonus, eine Restenose und Aneurysmenbildung im Isthmusbereich und/oder Aneurysmen der Aorta ascendens und der Gehirngefäße. Diese Komplikationen bedürfen häufig eines Revisionseingriffs mittels Operation oder Katheterintervention. Der Fokus dieser Arbeit liegt auf der Erfassung dieser Komplikationen im Langzeitverlauf mit Analyse etwaiger Risikofaktoren bei Erwachsenen nach Behandlung einer AIST im Kindesalter.
PatientInnen und Methoden:Es wurde ein retrospektive Datenanalyse von 60 erwachsenen PatientInnen durchgeführt, die zwischen 1971 und 2010 aufgrund einer AIST im Kindes- und Jugendalter operiert oder katheterinterventionell behandelt wurden. Es wurden die Prävalenz des arteriellen Hypertonus, der Restenose, der Aneurysmenbildung und die Häufigkeit eines Revisionseingriffs erfasst. Des Weiteren wurde untersucht, ob und welche Risikofaktoren das Auftreten dieser Komplikationen begünstigen.
Ergebnisse:Im Beobachtungszeitraum von 24,9±8,1 (7,2 bis 45) Jahren gab es keinen Todesfall. Die Erstbehandlung bestand bei 47 PatientInnen aus einer operativen Korrektur, bei 13 PatientInnen in Form einer Katheterintervention. Bei 24/60 PatientInnen mussten nach 8,1±10,7 (0,3-32,1) Jahren ein oder mehrere Revisionseingriffe wegen einer Restenose (n=22) bzw. wegen eines Aneurysmas (n=2) erfolgen. Es zeigte sich kein Zusammenhang zwischen der Notwendigkeit einer Revision bzw. dem Auftreten einer Restenose oder eines Aneurysmas und dem Alter der PatientInnen und der Methode bei Erstbehandlung. Bei 35/60 PatientInnen (58%) entwickelte sich im Verlauf ein arterieller Hypertonus. Es zeigte sich kein Zusammenhang zwischen dem Auftreten eines arteriellen Hypertonus und dem Alter bzw. der Methode bei der Erstbehandlung, der Notwendigkeit eines Revisionseingriffs oder der Entwicklung einer Restenose. Unter einer medikamentösen Therapie konnte in über 70% aller PatientInnen eine Normotonie erzielt werden. Alle PatientInnen waren bei der letzten Kontrolle im NYHA-Stadium I oder II.
Konklusion:Auch nach erfolgreicher Erstbehandlung einer AIST im Kindesalter sind lebenslang regelmäßige Kontrollen zur Erfassung von Langzeitkomplikationen erforderlich. Ein besonderes Augenmerk ist auf ein sorgfältiges Blutdruckmonitoring zu richten, um das durch die AIST als generalisierte Arteriopathie erhöhte kardiovaskuläre Risiko zu senken.