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Schmid, J.
NICHT-INVASIVE BEATMUNG MITTELS BIPHASISCHEM NASEN-CPAP BEI EXTREMEN FRÜHGEBORENEN UNTER DER 29. SCHWANGERSCHAFTSWOCHE Eine retrospektive Beobachtungsstudie
Humanmedizin; [ Diplomarbeit/Master Thesis (UNI) ] Graz Medical University; 2019. pp.70. [OPEN ACCESS]
FullText

 

Authors Med Uni Graz:
Advisor:
Mileder Lukas Peter
Reiterer Friedrich
Altmetrics:

Abstract:
Hintergrund: Die Nutzung des biphasischen Nasen-CPAP bei extremen Frühgeborenen ist in der entsprechenden Literatur heterogen. Des Weiteren sind Effekte und Limitationen dieser nicht-invasiven Atmungsunterstützung in diesem vulnerablen Patientengut bislang nur wenig untersucht. Die gegenständliche explorative Arbeit soll Indikationen, Nutzung, Sicherheit und Effekte der biphasischen Nasen-CPAP-Atmungsunterstützung bei extremen Frühgeborenen untersuchen und damit einen strukturierten Überblick über diese vitale Maßnahme in der Neonatologie ermöglichen. Methoden: Im Rahmen dieser retrospektiven Studie wurden Daten von im Jahr 2016 an der Klinischen Abteilung für Neonatologie, Universitätsklinik für Kinder- und Jugendheilkunde Graz, vor der 29. Schwangerschaftswoche geborenen Frühgeborenen, die mindestens einmal eine Therapie mittels biphasischem Nasen-CPAP erhielten, analysiert. Hauptzielgrößen waren dabei Dauer und Häufigkeit dieser nicht-invasiven Atmungsunterstützung in dieser Population. Als Nebenzielgrößen wurden Indikationen zur Therapie, Beatmungsparametereinstellungen, Häufigkeit von Frequenzänderungen, Spontanatemfrequenz, Sauerstoffbedarf, Therapieversagen (Reintubation innerhalb von 72 Stunden nach Therapiebeginn) sowie pCO2-Werte während der Therapie definiert. Analysen wurden sowohl inklusive als auch exklusive Therapieversagerinnen und Therapieversagern durchgeführt. Ergebnisse: Die mediane Behandlungsdauer bei 28 eingeschlossenen Patientinnen und Patienten (medianes Gestationsalter: 25,7 Schwangerschaftswochen; weiblich: n=11, männlich: n=17) betrug 469 Stunden (19,5 Tage), wobei die Frühgeborenen im Median drei Mal (Minimum-Maximum: 1-12) eine Therapie mit biphasischem Nasen-CPAP erhielten. Mit 50% war der Einsatz als Extubationshilfe die häufigste Indikation, gefolgt von häufigen Apnoen (20,3%) und erhöhtem Sauerstoffbedarf (10,9%). Therapieversagen trat bei 14,3% (4/28) der Frühgeborenen auf. Bei den Beatmungsparametern zeigten sich signifikant höhere Spitzendrücke (p-Wert: 0,002) und Delta P-Werte (p-Wert: 0,013) bei Umstellung der Therapie im Vergleich zu jenen Einstellungen bei Therapiebeginn. Es konnte ein signifikant niedriger Sauerstoffbedarf am Ende der Therapie im Vergleich zu den Werten vor Therapiebeginn (p-Wert: 0,009) in der Analyse ohne Therapieversagerinnen und -versager festgestellt werden. Die pCO2-Werte unterschieden sich am Ende der Therapie im Vergleich zu jenen Werten vor Therapiebeginn nicht (p-Wert: 0,526). Diskussion: Biphasischer Nasen-CPAP wird bei extremen Frühgeborenen häufig und lange mit der Hauptindikation als Extubationshilfe eingesetzt. Basierend auf dieser Analyse kann zusammengefasst werden, dass biphasischer Nasen-CPAP effektiv ist und die respiratorische Situation der beobachteten extremen Frühgeborenen durch diese Therapie weitgehend stabil gehalten oder tendenziell verbessert wurde.

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