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Bergthaler, M.
Die Bedeutung von TBS (Trabecular Bone Score) in der Diagnostik von metabolischen Knochenstoffwechselerkrankungen
Humanmedizin; [ Diplomarbeit ] Graz Medical University; 2018. pp.
[OPEN ACCESS]
FullText
- Authors Med Uni Graz:
- Advisor:
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Fahrleitner-Pammer Astrid
- Altmetrics:
- Abstract:
- Einleitung: Die Anzahl an Dialysepatienten/innen steigt weltweit stetig an. Vaskuläre Erkrankungen und ein beeinträchtigter Knochenstoffwechsel sind häufige Begleiterkrankungen der Dialyse. Ein gesteigertes Fraktur- und kardiovaskuläres Risiko verbunden mit einer erhöhten Morbidität, Mortalität und einer verminderten Lebensqualität sind Auswirkungen. Diese Studie untersucht den Knochenstoffwechsel von Dialysepatienten/innen anhand von biochemischen Parametern, Knochendichtemessung mittels DXA (Dual Energy X-Ray Absorptiometry) und TBS (Trabecular Bone Score).
Patienten/innen und Methoden: Insgesamt wurden 82 Patienten/innen eingeschlossen, 52 (63.4%) Männer und 30 (36.6%) Frauen im Alter von 56.7 ± 14.6 Jahren mit einer Dialysedauer zwischen 11 und 298 Monaten (73.7 ± 54.3). Je die Hälfte (n=41) von ihnen war an der Hämo- bzw. an der Peritonealdialyse. Alle Patienten/innen wurden befragt hinsichtlich klinischer Frakturen oder Knochenschmerzen seit Beginn der Dialyse. Anthropometrische Daten sowie biochemische Marker (Kalzium, Phosphat, Vitamin D3, Parathormon) und Komedikation (Calcimimetika, Phophatbinder, Vitamin D) wurden erhoben. Zusätzlich sind die Dialysedauer sowie die Anzahl der stattgefundenen Nierentransplantationen ermittelt worden. Letztlich wurden der TBS und die Knochendichte mittels DXA an Wirbelsäule, Hüfte und distalem nicht-dominantem Radius gemessen (GE Lunar iDXA).
Ergebnisse: 43.9% der Patienten/innen litt unter Knochenschmerzen und 39.0% hatten zumindest eine prävalente Fraktur. Die Dauer der Dialyse war signifikant mit der Frakturprävalenz (p = 0.047) und Vorhandensein von Knochenschmerzen (p = 0.002) assoziiert. Während die Ergebnisse der DXA Messungen an der LWS und Hüfte keine signifikante Assoziation mit der Frakturprävalenz ergab war die Messstelle am Radius (p = 0.015) und vor allem der TBS (p < 0.001) prädiktiv.
Conclusio: Die Messstelle am Radius bestätigt sich in dieser Analyse als die am besten geeignete DXA Region, prävalente Frakturen zu diskriminieren. Darüberhinaus war der TBS im untersuchten Kollektiv jener Parameter,
welcher am besten mit der Frakturprävalenz korrelierte. Die zusätzliche Bestimmung des TBS könnte helfen, Patienten/innen mit hohem Frakturrisiko in Dialysekollektiven zu definieren.