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Legat, J.
Etablierung einer Gewebebank mit stereologisch präparierten Spenderlungen
Humanmedizin; [ Diplomarbeit ] Graz Medical University; 2016. pp. 63 [OPEN ACCESS]
FullText

 

Authors Med Uni Graz:
Advisor:
Stacher-Priehse Elvira
Stiegler Philipp
Altmetrics:

Abstract:
Hintergrund: Biopsien spielen im heutigen klinischen Alltag eine große diagnostische Rolle bei vielen verschiedenen Organen. Sie repräsentieren jedoch nur einen kleinen Ausschnitt der untersuchten Zielstruktur. Wie geht man jedoch vor, wenn man ein Organ als Ganzes beurteilen möchte? Wie gibt man jedem Teil des Organes die gleiche Chance, dass eine Probe entnommen wird? Wie kann man quantitative Informationen von 3-dimensionalen Strukturen aus 2-dimensionalen Messungen unter dem Mikroskop gewinnen? Die Stereologie, eine auf stochastischer Geometrie basierende mathematische Methode, kann all die oben stehenden Fragen lösen. Ziel: Ziel dieser Diplomarbeit ist es die Etablierung der Gewebebank mit stereologisch präparierten Spenderlungen auf dem Institut für Pathologie der Medizinischen Universität Graz zu beschrieben. Es werden dazu die mathematischen Grundlagen und theoretischen Arbeitsschritte der Stereologie anhand der Lunge erklärt, um die praktische Umsetzung dieser Methode für eine eigens etablierte Gewebebank nachvollzogen werden. Zudem wird das Transplantationswesen in Österreich erläutert, da die Lungen von Organspenderinnen und Organspendern entnommen worden sind. Methoden: 10 Spenderlungen, welche bei Eurotransplant nicht alloziert werden konnten, wurden durch die Methode der Stereologie präpariert. Diese Gewebeproben werden asserviert und sollen für zukünftige komparative morphologische Studien als Kontrollgewebe „Lungengesunder“ dienen. Schlussfolgerung: Stereologie als Methode gibt die Möglichkeit, ein Organ als Ganzes ohne Bias zu erfassen und zu beurteilen. Die stereologisch präparierten Spenderlungen in der neu etablierten Gewebebank sollen in Zukunft als „gesunde und normale“ Kontrollgruppe dienen. In weiteren Forschungsprojekten sollen pathologisch veränderte Lungen durch die gleichen stereologischen Methoden wie die „gesunden“ Spenderlungen präpariert und mit der Kontrollgruppe verglichen werden. Man hofft auf diese Weise neue Erkenntnisse in Bezug auf Pathomechanismen verschiedenster Lungenerkrankungen zu gewinnen und eventuell in Zukunft bessere Therapieansätze anbieten zu können.

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