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Klemmer, A.
Effekt von Vitamin D auf Knochendichte und Lean Body Mass bei herzinsuffizienten Patientinnen
Humanmedizin; [ Diplomarbeit ] Graz Medical University; 2016. pp. 94
[OPEN ACCESS]
FullText
- Authors Med Uni Graz:
- Advisor:
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Amrein Karin
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Fahrleitner-Pammer Astrid
- Altmetrics:
- Abstract:
- Einleitung
Sarkopenie, Herzinsuffizienz und Osteoporose treten häufig gemeinsam auf und teilen einige Risikofaktoren wie beispielsweise die körperliche Inaktivität und den Vitamin D- Mangel.
Die derzeit empfohlene Vitamin D- Tagesdosis liegt bei 800-1000 I.E., die für viele PatientInenn jedoch zu niedrig ist, bei Herzinsuffizienz wird auch häufig der Vitamin D- Status nicht bestimmt. Bei den bisherigen Untersuchungen mit zumeist älteren PatientInnen mit Vitamin D- Insuffizienz, führten einmalige Dosierungen mit bis zu 600.000 I.E, zu einem prompten Anstieg des Vitamin D- Spiegels in den Normalbereich.
Ziel der Studie
Der Zweck der Untersuchung ist die Überprüfung des Zusammenhanges zwischen Lean Body Mass (Muskelmasse), Body Mass Index und Knochendichte, bei PatientInnen über 45 Jahren mit chronischer Herzinsuffizienz.
Zusätzlich soll untersucht werden, ob bei herzinsuffizienten PatientInnen durch Vitamin D-Gabe die Lean Body Mass und die Knochendichte über einen Zeitraum von 12 Monaten beeinflusst wird.
Material und Methoden
Aufgrund des höchsten Evidenzgrades wurde als Methode für diese Studie ein randomisiertes, doppelblindes, Placebo kontrolliertes Design ausgewählt.
Die Studie wurde an PatientInnen mit bekannter Herzinsuffizienz durchgeführt, deren 25-Hydroxyvitamin-D [25(OH)D]-Spiegel unter 30ng/ml lag. Als Basisuntersuchungen und nach 12 Monaten führten wir eine Blut- und Harnanalyse verschiedener Laborparameter, sowie eine Knochendichtemessung der Lendenwirbelsäule und des Oberschenkels mittels Dualer X-Ray-Absorptiometrie durch.
Zu Beginn der Untersuchung hatten die PatientInnen unter Supervision, eine Ladedosis von 90.000 I.E. Cholecalciferol, oder Placebo einzunehmen. Danach folgte eine wöchentliche Einnahme von 24.000 I.E. Vitamin D oder gleichermaßen Placebo in Form von Erdnussöl über einen Zeitraum von 6 Monaten.
Ergebnisse
In diese Studie wurden insgesamt 24 PatientInnen, darunter 2 Frauen und 22 Männer, mit einem durchschnittlichen Alter von ±58 Jahren, eingeschlossen. 61% der ProbandInnen litten bei Einschluss an einer Osteopenie und 60% der Studienpopulation hatte einen BMI von über 30 kg/m2. Der durchschnittliche 25(OH)D-Spiegel war am Einschlusstag bei 16,6±6,5 ng/ml (Min. 4,8 ng/ml, Max. 50,3 ng/ml). Beide Gruppen zeigten bezüglich des 25(OH)D-Spiegels einen deutlichen Anstieg gegenüber der Ausgangswerte. In der Gruppe Vitamin D konnte ein signifikanter Anstieg des 25(OH)D-Wertes festgestellt werden (T0/M6: p=0,0001; M6/M12: p=0,004; T0/M12:p=0,002). Der T-Score erwies in der Gruppe Vitamin D einen signifikanten Unterschied, zwischen dem Einschlusstag und dem Monat 12 (L1-4:p=0,015). Der Mittelwert stieg dabei von -0,2 SD auf 0,0 SD an. Bei der LBM in der Gruppe Vitamin D, zeigte sich kein signifikanter Unterschied (p=0,324). Ein Zusammenhang zwischen BMI, LBM und BMD, LBM konnte nicht bestätigt werden. Der NT-proBNP-Wert ist im Laufe des Studienjahres in der Gruppe Vitamin D (nicht signifikant) um 90 pg/ml mehr gesunken, als in der Placebo Gruppe.
Schlussfolgerung
In unserer Studie konnte gezeigt werden, dass die Substitution von Vitamin D3 in einer Risikopopulation von chronischen herzinsuffizienten PatientInnen mit einem niedrigen Vitamin D-Status, einen positiven Effekt auf die Knochendichte hat. Entgegen unserer Studienhypothese, zeigte sich nach nur 12 Monaten, jedoch kein signifikanter Zusammenhang der Lean Body Mass und der alleinigen Vitamin D Supplementation. Dies könnte unter anderem durch das Fehlen eines angeleiteten Trainingsprogrammes und eine wahrscheinlich zu kurze Dauer der Studie erklärt werden. Um ein genauere Aussage zur Sinnhaftigkeit einer Vitamin D Supplementation, betreffend der Knochendichte und der Lean Body Mass bei herzinsuffizienten PatientInnen treffen zu können, sind größere Interventionsstudien von Nöten.