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Selected Publication:

Heinrich, A.
Untersuchungsmethoden für humanpathogene Pilze der Scedosporium/Pseudallescheria-Artengruppe
Humanmedizin; [ Diplomarbeit ] Graz Medical University; 2015. pp. [OPEN ACCESS]
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Authors Med Uni Graz:
Advisor:
Buzina Walter
Altmetrics:

Abstract:
Einleitung: Die Pseudallescheria/Scedosporium-Artengruppe gehört zu den Schimmelpilzen bzw. Ascomyceta. Diese fakultativ pathogenen Umweltpilze verursachen ein breites Spektrum von Erkrankungen wie zum Beispiel den Madurafuß, Hirnabszesse bei Beinahe-Ertrunkenen, eine chronische Kolonisation bei CF-Patienten oder schwere invasive Systemmykosen. Aufgrund ihrer schweren Behandelbarkeit mit den zurzeit verfügbaren Antimykotika zählen sie zu den „emerging pathogens“. Material und Methoden: Für dieses Projekt stellte das CBS folgende Pilzstämme und Pilzarten zur Verfügung: Scedosporium aurantiacum (4 Stämme), S. apiospermum, Pseudallescheria ellipsoidea, P. angusta und P. boydii (2 Stämme). Auf der Suche nach neuen verbesserten diagnostischen und therapeutischen Möglichkeiten wurden diese Schimmelpilze untersucht. Als erstes Experiment wurde die Identifikation des Metabolitenprofils bzw. eines Biomarkers mittels GC-MS erprobt. Des Weiteren wurde die Empfindlichkeit der Pilze gegenüber den Substanzen Resveratrol, Salizylsäure, Juglon, Emodin, Quercetin, 2-Methoxy-1,4-naphtochinon und Physcion getestet. Mit Hilfe des Modellorganismus Galleria mellonella wurde die Pathogenität der Pilzstämme bestimmt. Ergebnisse: Als flüchtige Metaboliten der Scedosporium/Pseudallescheria-Artengruppe wurden 25 Verbindungen identifiziert. Die Substanzen Salizylsäure, Juglon und 2-Methoxy-1,4-naphtochinon inhibierten das Wachstum bei Konzentrationen zwischen 1 und 0,001 mg/ml, bei allen anderen Substanzen konnte keine Inhibierung erreicht werden. Im Versuch zeigte sich, dass die Larven von Galleria mellonella nach einer artifiziellen Infektion mit P. angusta am schnellsten und durch P. boydii am langsamsten verstarben. Diskussion: Das Metabolitenprofil konnte ermittelt werden und es deutete sich an, dass die Unterscheidung der Arten mittels Metabolitenprofil zielführender war als die Suche nach einem artspezifischen Biomarker. Die Extrakte aus den Neophyten konnten das Pilzwachstum nicht in einem befriedigend Ausmaß hemmen. Es empfiehlt sich, andere Substanzen auf ihre wachstumshemmende Wirkung zu untersuchen. Die unterschiedliche Pathogenität der Artengruppe wurde nachgewiesen, aber aufgrund der Diskrepanzen der Ergebnisse und der Unsicherheit, was die Todesursache der Raupen war, ist eine Wiederholung des Experimentes unter einem erweiterten Protokoll sinnvoll.

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