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Müller, C.
Knochengesundheit bei dialysepflichtiger Niereninsuffizienz
Humanmedizin; [ Diplomarbeit ] Medical University of Graz; 2014. pp. 72
[OPEN ACCESS]
FullText
- Authors Med Uni Graz:
- Advisor:
-
Fahrleitner-Pammer Astrid
- Altmetrics:
- Abstract:
- Hintergrund: Die chronische Niereninsuffizienz ist ein weltweites Gesundheitsproblem. Eine häufige Komplikation ist die Störung des Mineral- und Knochenstoffwechsels. Die Folgen sind ein erhöhtes Risiko für Frakturen und kardiovaskuläre Erkrankungen, eine gesteigerte Morbidität und Mortalität und eine Verschlechterung der Lebensqualität. Im Zuge dieser Studie wird der Knochenstoffwechsel von chronischen DialysepatientInnen am LKH-Universitätsklinikum Graz evaluiert. Außerdem soll die Aussagekraft der Knochendichtemessung bei DialysepatientInnen bewertet werden.
Methoden: Die Knochendichte wird mittels Dual-Röntgen-Absorptiometrie (DXA) gemessen. Es werden verschiedene Parameter wie Alter, Geschlecht, Ursache des Nierenversagens, Zeit an der Dialyse und Anzahl der Nierentransplantationen erhoben und die Serumkonzentrationen von Calcium, Phosphat, Parathormon und Vitamin D bestimmt. Es wird erfasst, ob Medikamente wie Calcimimetika, Vitamin-D-Präparate oder Phosphatbinder eingenommen werden. Alle PatientInnen werden bezüglich Frakturen und Knochenschmerzen befragt.
Ergebnisse: Die Frakturprävalenz in diesem Patientenkollektiv beträgt 23,5%. Die Frakturinzidenz steht mit niedrigen Knochendichtewerten am ultradistalen Radius und am gesamten Radius im Zusammenhang. Je nach Messpunkt besteht bei 65,2% bis 82,0% der PatientInnen eine Osteopenie oder Osteoporose. Eine reduzierte Knochendichte ist mit der Dialysedauer und einem niedrigen BMI assoziiert. Knochenschmerzen bestehen bei 31,4% der StudienteilnehmerInnen. Sie sind signifikant mit einer verringerten Knochendichte am Radius assoziiert (p=0,001), es besteht jedoch kein signifikanter Zusammenhang mit Frakturen.
Conclusio: Die Knochendichtemessung am Radius eignet sich zur Bestimmung des Frakturrisikos von DialysepatientInnen. Knochenschmerzen sind mit niedrigen Knochendichtewerten am Radius assoziiert und können somit als frühes Warnzeichen für den Knochenabbau interpretiert werden.