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Galler, T.
Rezidivrate und Lebensqualität nach laparoskopischem Verschluss von Ventralhernien an einem peripheren Krankenhaus
[ Diplomarbeit ] Medical University of Graz; 2013. pp. 208 [OPEN ACCESS]
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Authors Med Uni Graz:
Advisor:
Uranüs Selman
Altmetrics:

Abstract:
Hintergrund Die Versorgung von Bauchwandbrüchen mit den verschiedenen Nahttechniken war in der Vergangenheit mit einer hohen Rezidivrate behaftet. Dies stellt neben der Belastung für die Patienten, wegen der Häufigkeit dieser Operationen, auch ein volkswirtschaftliches Problem dar. Mit der Entwicklung von Kunststoffnetzen konnte die Rezidivrate deutlich gesenkt werden. Durch die Weiterentwicklung der minimalinvasiven Techniken und die für die intraperitoneale Anwendung zur Verfügung stehenden Netze, gewann auch die Versorgung mit der laparoskopischen IPOM (intraperitoneal onlay mesh) Technik zunehmend an Bedeutung. Ziel der Studie Festzustellen war, ob diese neue Technik die hohen Erwartungen in Hinsicht auf die Rezidivrate und die Lebensqualität der Patienten erfüllt. Zu untersuchen war, ob die postoperativ subjektiv empfundene Lebensqualität der Patienten nach einer laparoskopischen IPOM Operation der einer gesunden Vergleichspopulation entspricht. Methoden Das Patientenkollektiv umfasst 100 Patienten, die im Zeitraum von 26.09.2003 bis 11.09.2009, an der allgemeinchirurgischen Abteilung des Landeskrankenhaus Bruck an der Mur mittels laparoskopischer IPOM-Technik operiert wurden. Die vorhandenen Patientendaten wurden retrospektiv analysiert und durch eine klinische Nachuntersuchung der Patienten prospektiv ergänzt. Weiters wurde ein Ultraschall der betroffenen Bauchwandregion durchgeführt. Zur Erhebung der Lebensqualität sind die Patienten mittels Short Form 36 Survey (SF-36 Fragebogen) befragt worden. Die statistische Auswertung der erhobenen Daten erfolgte durch SPSS 19.0. Ergebnisse Das Patientenkollektiv zeigte ein ausgeglichenes Geschlechterverhältnis mit 51 (51%) Männern und 49 (49%) Frauen. Das Durchschnittsalter zum Operationszeitpunkt lag bei 64 (SD: ± 13) Jahren und der Mittelwert (MW) des Body-Mass-Index (BMI) bei 30,88 (SD: ± 5,55) kg/m². Das Herniengut setzte sich aus 73 (71,6%) Narbenhernien und 29 (28,4%) primären Ventralhernien zusammen. 6% (n=6) der Patienten konnten der ASA-I-, 57% (n=57) der ASA-II- und 37% (n=37) der ASA-III-Klassifikation zugeteilt werden. 84% (n=84) der nachuntersuchten Patienten hatten vor dem laparoskopischen Eingriff keine Therapie ihrer Ventralhernie, 16% (n=16) waren vortherapiert. Die häufigsten Bruchlokalisationen befanden sich im Oberbauch und in der Nabelregion. Diese waren zu 35% (n=35) multilokulär ausgeprägt. Der MW der Bruchpfortengröße betrug 52 (SD: ± 57) cm², Netzgröße 275,31 (SD: ± 132,49) cm², mit einer Überlappung von durchschnittlich 5 cm. In 52% (n=52) der Fälle war zum Zeitpunkt der Operation Bruchinhalt im Herniensack. Zu 94% (n=94) wurde das Parietex-Composite Netz implantiert und mit transfaszialen Nähten und Tackern fixiert. 92% (n=92) der Operationen verliefen komplikationslos. Die häufigsten postoperativen Begleiterscheinungen waren mit 24% (n=24) das Bulging-Phänomen und das Serom mit 21% (n=21). MW der Operationszeit lag bei 68 (SD: ± 32) Minuten, MW der Hospitalisation bei 6 (SD: ± 4) Tagen. Die Rezidivrate betrug 11% (n=11), bei einem medianen Follow-up von 50 (Minimum/Maximum: 26-97) Monaten. Der mediane Zeitpunkt des Wiederauftretens eines Rezidivs zeigte sich bei 14 (Minimum/Maximum: 6-96) Monaten. Die Auswertung des SF-36 ergab Ergebnisse, die der Lebensqualität gesunder Personen entsprechen. Diskussion Die Rezidivrate von 11% ist der von offenen Verfahren gleichzustellen. Das Bulging-Phänomen und die Serombildung sind häufig auftretende Begleiterscheinungen der laparoskopischen IPOM-Technik. Die Lebensqualität nach minimal invasiver Versorgung von Ventralhernien entspricht der eines gesunden Vergleichskollevtives mit großer Patientenzufriedenheit.

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