Selected Publication:
Mikschofsky, C.
Vitamin D-Supplementierung bei Herzinsuffizienz:
Eine randomisierte, doppelblinde, placebokontrollierte Pilotstudie
[ Diplomarbeit ] Medical University of Graz; 2013. pp. 89
[OPEN ACCESS]
FullText
- Authors Med Uni Graz:
- Advisor:
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Amrein Karin
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Fahrleitner-Pammer Astrid
- Altmetrics:
- Abstract:
- Einleitung: Chronische Herzinsuffizienz zählt zu den häufigsten Erkrankungen der Industriestaaten. Nicht selten ist diese mit einem Mangel an Vitamin D vergesellschaftet. Aufgrund der vielversprechenden Ergebnisse großer Beobachtungsstudien sowie Tiermodellen geht man davon aus, dass Vitamin D das kardiovaskuläre System positiv beeinflusst und die kardiovaskuläre Mortalität reduzieren könnte. Der Zweck dieser klinischen Studie war die Überprüfung der Fragestellung, ob durch die Gabe von Vitamin D3 zusätzlich zur Standardtherapie bei Herzinsuffizienz eine Reduktion des NT-proBNP erreicht werden kann. Material und Methoden: Als Studiendesign wurde eine randomisierte, placebokontrollierte, doppelblinde Studie gewählt. Ambulante, ¿45-jährige PatientInnen mit chronischer Herzinsuffizienz (NYHA-Klasse II-IV) und Vitamin D¿Mangel (25(OH)D <30ng/ml) wurden eingeschlossen. Die ProbandInnen erhielten 90,000 IU orales Vitamin D3 als Ladedosis, gefolgt von wöchentlich 24,000 IU für insgesamt 6 Monate. Die Kontrollgruppe erhielt Erdnussöl als Placebo. Ergebnisse: Von 29 eingeschlossenen ProbandInnen sind 90% Männer. Der durchschnittliche 25(OH)D-Spiegel war zum Zeitpunkt Null bei 16.9±6.9 ng/ml. NT-proBNP lag im Median bei 1,235 pg/ml (Min 26 pg/ml, Max 7,419 pg/ml). Nach 6 Monaten Supplementierung hatten 82% der Gruppe Vitamin D (p<0.001; 25(OH)D Mittelwert 48.4±17.3) und 55% der Gruppe Placebo (p=0.02; 25(OH)D Mittelwert 29.8±12.9) einen normalen 25(OH)D-Spiegel (>30 ng/ml). Zwischen den Gruppen gab es einen signifikanten Unterschied (p=0.01). Das NT-proBNP nach 6 Monaten war zwischen den Gruppen nicht signifikant unterschiedlich (p=0.92) und war nach diesem Zeitraum bei beiden Gruppen deutlich niedriger als bei Studieneinschluss (Gruppe Vitamin D von 1,479 pg/ml auf 1,204 pg/ml, p=0.33 und in der Kontroll-gruppe von 1,952 pg/ml auf 1,253 pg/ml, p=0.02). Ein signifikanter Unterschied zeigte sich für Aldosteron zwischen den Gruppen: Mittelwert Gruppe Vitamin D 16.5±8.3 ng/dl, Gruppe Placebo 34.8±15.8 ng/dl (p=0.01).
Schlussfolgerung: Entgegen unserer Studienhypothese zeigte sich nach 6 Monaten kein signifikanter Unterschied zwischen den Gruppen bezüglich NT-proBNP als Marker der Schwere der Herzinsuffizienz, was durch die kleine Fallzahl, aber auch den vermutlich saisonal bedingten, ebenfalls signifikanten 25(OH)D-Anstieg in der Kontrollgruppe erklärt sein könnte. Um eine genauere Aussage zur Sinnhaftigkeit einer Vitamin D-Supplementierung in diesem Kollektiv treffen zu können, sind größere Interventionsstudien notwendig.