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Selected Publication:

Sygulla, S.
Penile Squamous Cell Carcinoma: A Disease with a Bi-modal Pathway and a Clinicopathological Prognostic Challenge
[ Diplomarbeit ] Medical University of Graz; 2012. pp. 46 [OPEN ACCESS]
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Authors Med Uni Graz:
Sygulla Stephan
Advisor:
Mannweiler Sebastian
Regauer Sigrid
Altmetrics:

Abstract:
Peniskarzinome kommen in Afrika und Südamerika häufig, in USA und Europa mit geringer Inzidenz unter 1% vor. Erstmalig in Österreich werden Ergebnisse zur penilen Karzinogenese aus der Steiermark, einer Region mit niedriger Inzidenz, präsentiert. Transformierende Infektionen mit high-risk Genotypen und die Dermatosen Lichen sklerosus und Lichen planus sind die zwei wichtigsten Ursachen, wobei die exakte Karzinogenese der HPV-negativen Peniskarzinome aber noch unklar ist. Peniskarzinome werden nach der TNM Klassifikation klassifiziert, doch ist die korrekte Vorhersage von Lymphknotenmetastasen schwierig und die Morbidität unnötiger inguinaler Lymphadenktomien groß. In dieser Arbeit untersuchten wir die Häufigkeit von transformierenden HPV Infektionen und von Dermatosen in Peniskarzinomen aus der Steiermark, Österreich. Desweiteren evaluieten wir die prognostische Wertigkeit der revidierten TNM-Klassifikation (2009) bzgl. der korrekten Vorhersage von Lymphknotenmetastasen. Insgesamt wurden 164 Formalin-fixierte Präparate aus dem Archiv des Institutes für Pathologie der Medizinischen Universität Graz untersucht. Etwa 60% der Karzinome waren durch HPV verursacht. Davon waren 91% transformierende Infektionen mit nur einem Genotyp (HPV16:80%, HPV33:6%, HPV18:3%, HPV45:2%). Multiple Genotypen wurden in 9% nachgewiesen. 40% aller Karzinome waren HPV-negativ und waren in den fortgeschrittenen pT2 und pT3 Tumorstadiem überrepräsentiert. In 2/3 wurde Lichen sklerosus und 1/3 Lichen planus nachgewiesen. Auffällig war ein dichtes lymphohstiozytäres Infiltrat mit Ansammlung von Lymphozyten mit einem monoklonal rearrangierten T-Zellrezeptor Gamma Locus. Im zweiten Teil der Studie wurden 4 pT1 Klarzellkarzinome und 72 pT1 Plattenepithelkarzinome auf prognostische histologische Kriterien untersucht. Klarzelldifferenzierung war statistisch signifikant mit Lymphknotenmetastasen (100% Klarzell- vs. 11% Plattenepithelkarzinomen) und schlechterem Überleben (50% Klarzell- vs. 5.5% Plattenepithelkarzinomen) assoziiert. Der einzige statistisch signifikante prädiktive Faktor für Lymphknotenmetastasen in den Plattenepithelkarzinomen war der Nachweis von Lymphgefäßeinbrüchen im Primärtumor mit 100% Spezifität. Weder die revidierte TNM-Klassifikation, noch der Tumorgrad, perineurale Invasion, Invasionstiefe, Wachstumstyp oder HPV-Status konnten Metastasen korrekt vorhersagen. Diese beiden Arbeiten zeigen, daß 1.) etwa 50% der steirischen Peniskarzinome durch präventive Impfung gegen HPV16/18 vermeidbar gewesen wären, 2.) In HPV- negativen Dermatosen-assoziierten Karzinomen die Immundysregulierung eine Rolle in der Karzinogenese spielen könnte, und 3) Männer mit Klarzellkarzinomen und Lymphgefäßinvasion von einer elektiven Lymphknotendissektion profitieren würden.

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