Selected Publication:
Bauer, C.
General Movements bei Frühgeborenen unter 1500 Gramm Geburtsgewicht zum Zeitpunkt der Entlassung: Analyse der Ergebnisse in Bezug auf den entwicklungsneurologischen Outcome
[ Diplomarbeit ] Medical University of Graz; 2010. pp. 49
[OPEN ACCESS]
FullText
- Authors Med Uni Graz:
- Advisor:
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Einspieler Christa
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Urlesberger Berndt
- Altmetrics:
- Abstract:
- Hintergrund: Während der vergangenen zwei Jahrzehnten wurde Prechtls Methode der qualitativen Beurteilung von General Movements (GMs) als hoch sensitives und spezifisches diagnostisches Mittel zur frühen Diagnose von Hirnschädigungen wiederholt bestätigt. Im Vergleich zu anderen Techniken, allen voran Magnetresonanztomographie, Ultraschall und traditionellen neurologischen Untersuchungen, kann sie schnell, ohne Manipulation und kosteneffizient durchgeführt werden. Trotz dieser Vorteile ist die Beurteilungen longitudinaler GMs noch nicht in allen Kliniken etabliert.
Ziel: Ziel dieser Studie war es die Beziehung von einmaliger GM Beurteilung, die zum Entlassungszeitpunkt durchgeführt wurde, und dem späteren entwicklungsphysiologischen Ergebnis zu beschreiben und zu analysieren.
Patienten und Methoden: Zwischen Juli 2006 und Juni 2009 wurden GMs von 72, auf der Neonatologie des LKH Graz behandelten, frühgeborenen Kindern einmalig zum Zeitpunkt der Entlassung gefilmt. Die Aufzeichnungen wurden zu einem späteren Zeitpunkt retrospektiv gemäß der Prechtl Methode ausgewertet. Die Ergebnisse der GM Analyse wurden mit den entwicklungsneurologischen Ergebnissen, die im Alter von 1-2 Jahren mittels Touwen Infant Neurological Examination, dem Gross Motor Function Classification System and dem Bayley Scale of Infant Development ermittelt wurden, verglichen.
Resultate: Unsere Ergebnisse entsprechen weitgehend den bereits publizierten Daten, da wir eine starke Beziehung zwischen einzelnen GMs und neurologischen Testergebnissen einerseits und Entwicklungsergebnissen andererseits feststellen konnten. 42 (95%) der 44 Kinder mit normalen pre-term GMs zeigten ein normales entwicklungsneurologisches Ergebnis. Abnormale GMs (cramped-synchronized, poor-repertoire) wurden bei 10 (36%) von 28 Kindern von neurologischen Auffälligkeiten gefolgt: 6 davon hatten Zerebralparese, 4 hatten andere neurologische Auffälligkeiten oder Rückstände in der Entwicklung. Die Sensitivität (83%) und der negativer prediktiver Vorhersagewert (95%) waren sehr hoch wohingegen die Spezifität (70%) und speziell der positive prediktive Vorhersagewert (36%) etwas niedriger waren.
Fazit: Eine longitudinal angelegte GM Beurteilung sollte einer Einzelbeurteilung im Alter von 36 Wochen vorgezogen werden, da eine einmalige Beurteilung neurologische Ergebnisse nur bedingt vorhersagen kann. Im Speziellen scheint die hohe Anzahl an falsch positiven Testergebnissen den einmaligen Einsatz bei Frühgeborenen zu limitieren.