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Hoesel, S.
Pro-hepcidin Serumspiegel als prädiktiver Faktor zur Identifikation von Patienten mit funktionellem Eisenmangel unter mit Erythropoietin behandelter Tumoranämie
[ Diplomarbeit ] Medical University of Graz; 2010. pp. 112 [OPEN ACCESS]
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Authors Med Uni Graz:
Advisor:
Bauernhofer Thomas
Altmetrics:

Abstract:
Studien haben gezeigt, dass durch die Verabreichung von intravenösem Eisen in Kombination mit Erythropoietin die Ansprechrate von Tumorpatienten mit einer chemotherapie-assoziierten Anämie auf bis zu 90% gesteigert werden kann. Eisen ist auch ein Wachstumsfaktor für Tumorzellen. Richtlinien zur Verwendung der intravenösen Eisensupplementierung in der Kombination mit Erythropoetinen stehen derzeit nicht zur Verfügung. In einer retrospektiven Studie wurden Tumorpatienten, welche Darbepoetin alpha als Therapie ihrer chemotherapie-induzierten Anämie erhielten, in der Datenbank der Klinischen Abteilung für Onkologie identifiziert (n=105). Als Definition für Ansprechen auf Darbepoetin alpha wurde ein Anstieg des Hämoglobinspiegels um >1g/dl innerhalb von 4 Wochen nach Therapiebeginn gewertet. Es konnten 36 NON Responder und 69 Responder auf die Darbepoetin alpha Therapie identifiziert werden. Es wurden prätherapeutische Serumproben für diese Patienten ausgewählt und die Serumspiegel von Pro-hepcidin, Eisen, Ferritin, Transferrin, solubler Transferrin Rezeptors (sTfR), Interleukin 1,-4, -6, -8, -10; CRP; TNF alpha; TNF beta und Interferon gamma als mögliche prädiktive Marker für funktionellen Eisenmangel bzw. Ansprechen auf Therapie mit Darbepoetin alpha bestimmt. Der Pro-hepcidin - Spiegel im untersuchten Patientenkollektiv zeigte keine statistisch signifikanten Unterschiede zwischen der Responder und NON Responder Gruppe (69.1223.75 vs. 74.1133.71; p=0.879). Der Eisenspiegel in der Gruppe der Responder war statistisch signifikant höher ist im Vergleich zur Gruppe der NON Responder (53.8436.99 vs. 33.6119.34; p=0.001). Gleich verhielten sich der Ferritinwert und die Tranferrinsättigung. Ein Trend zu höheren Werten des sTfR konnte in der Gruppe der NON Responder dargestellt werden. Eine ROC Kurven Analyse hat einen Cut off Wert des Eisen von 38 g/dl ermittelt. Dieser Cut off könnte ein gutes Ansprechen auf einer Darbepoetin alpha Therapie vorhersagen mit einer Sensitivität von 61 % und einer Spezifität von 69 %. Hinsichtlich der Serumspiegel der proinflammatorischen Zytokine sowie des CRP Spiegels konnten keine statistisch signifikanten Unterschiede zwischen den beiden Gruppen gefunden werden. Erhöhte Eisen-, Ferritin- und Transferrinsättigungs-Werte können einen Response auf eine Darbepoetin alpha Therapie voraussagen. Es bedarf prospektiver Studien um den Serum Eisenspiegel als prädiktiven Faktor für einen Hämoglobin-Response auf eine Darbepoetin alpha Therapie bei Patienten mit chemotherapie-assoziierter Anämie zu verifizieren.

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