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Duerager, J.
Etablierung eines hepatozellulären Karzinom Modells im Schwein
[ Diplomarbeit/Master Thesis ] Medical University of Graz; 2010. pp.74
[OPEN ACCESS]
FullText
- Authors Med Uni Graz:
- Advisor:
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Iberer Florian
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Stiegler Philipp
- Altmetrics:
- Abstract:
- Hintergrund: Das hepatozelluläre Karzinom (HCC) zählt zu den am weitest verbreiteten Krebsarten weltweit und ist zudem der häufigste bösartige Primärtumor der Leber. Das HCC hat eine schlechte Prognose und man zählt bis zu 120 Neuerkrankungen pro 100 000 Einwohner pro Jahr. Um Informationen über diese weit verbreitete Krankheit zu sammeln und um neue Therapiekonzepte zu erarbeiten sind Tiermodelle von größter Bedeutung. Zielsetzung dieser Studie: Diese Studie versuchte auf Grundlage vorhandener Literatur und mit Hilfe von chemischen Substanzen ein HCC Tiermodell in konventionellen Hausschweinen zu etablieren. Methoden: 6 Hausschweine erhielten einmal pro Woche eine intraperitoneale Injektion von 15 mg/kg Diethylnitrosamin. Um den Gesundheitszustand und die Leberfunktionen zu überwachen wurde jede 2. Woche eine Blutabnahme durchgeführt. Das Blut wurde entweder durch eine direkte Punktion der Vena jugularis oder durch die Punktion eines zuvor installierten Port ¿ a ¿ Cath Systems gewonnen. Um etwaige Anzeichen einer Karzinomentstehung zu erkennen, wurden alle 2 ¿ 3 Monate Computertomographien der Leber durchgeführt. Nach der Sakrifizierung der Tiere wurde die Leber entfernt, das Lebergewebe histologisch untersucht und die Ergebnisse dokumentiert. Ergebnisse: Die Schweine wurden für durchschnittlich 30 Wochen mit Diethylnitrosamin behandelt. 2 Tiere starben aus unerklärlichen Gründen nach 20 Wochen und die verbliebenen 4 Schweine wurden eingeschläfert nachdem sich ihr gesundheitlicher Zustand zusehends verschlechterte. Die Blutwerte veränderten sich in den ersten neun Monaten kaum. Danach stiegen die Aspartat ¿ Aminotransferase und Bilirubin Werte im Zuge einer akuten Dekompensation der Leber drastisch an. Histopathologisch konnte kein eindeutiges HCC nachgewiesen werden. Da die Schweine nach unterschiedlicher Dauer der chemischen Behandlung eingeschläfert wurden fanden sich verschiedene Stadien der Leberzirrhose. Weiters wurden verschiedene tumorartige Veränderungen gefunden, bei welchen es sich unter anderem um Angiosarkome und Leiomyome handelte. Diskussion: Da das Experiment wegen der gesundheitlichen Verschlechterung nicht bis zum vorgesehenen Ende durchgeführt wurde werden verschiedene Fehlerquellen diskutiert. Einerseits kann die Dosis zu stark und die Dauer der Behandlung zu lang gewesen sein, andererseits ist es möglich, dass die wöchentlichen Narkosen, welche für Verabreichung von Diethylnitrosamin und der Blutabnahmen gebraucht wurden, mit zu starken Nebenwirkungen verbunden waren.